Wie ihr in unserem Vergleich der Bodenbeläge im Außenbereich bereits lesen konnten, haben wir uns für Keramik Terrassenplatten entschieden. Allerdings gibt es diverse Verlegarten für Keramik Terrassenplatten. Diese möchte ich euch daher mit je einer Skizze vorstellen. Auf die Entscheidung pro Keramik-Terrassenplatten gehe ich ebenfalls ein.
Meine Empfehlungen für Bauherren:
- Unser Bauherren-Handbuch: Checklisten, Musterrechnungen und Planungshilfen für Bauherren
- Werkzeug: Der wohl beste 238-teilige Werkzeugkoffer auf Amazon.
Es gibt mehrere Verlegeempfehlungen von den Herstellern solcher Terrassenplatten. Einige davon möchte ich euch kurz vorstellen.
Verlegung im Splittbett
Bei der Verlegung von Keramik Terrassenplatten in Splitt (Edelsplitt) wird eine Körnung von 2-5mm und eine Schichtdicke von ca. 5 cm empfohlen. Um die Fugen zu fixieren sollte man z.B. Plattenfix oder Fugenfix verwenden. Anschließend werden die Fugen mit Brechsand gefüllt. Der Splitt wird mit einem leichten Gefälle abgezogen. Damit späteres „kippeln“ weitgehend vermieden wird, sollte man die Fläche mit einer Randeinfassung (z.B. Randsteine) versehen.
Vorteile
- schnelle Verlegung
- günstig
Nachteile
- Platten können „wandern“ und „kippeln“
- nur für leichte Beanspruchung im privaten Bereich
- Fugen (z.B. mit Fugenfüllung in Form von Quarzsand) müssen nachgearbeitet werden
Verlegung auf Stelzlagern
Keramische Terrassenplatten auf Balkonen und Dachterrassen werden hauptsächlich auf Stelzlagern verlegt. Warum? Weil die geringe Aufbauhöhe und das niedrige Gewicht dafür spricht. Im privaten Bereich reicht die Stabilität der Konstruktion für Gartenmöbel und Blumenkübel völlig aus.
Vorteile
- schnelle Verlegung
- Leitungen lassen sich unter den Platten verlegen
- Terrassenplatten können schnell hoch genommen werden (z.B. für Reinigung/Wartung)
Nachteile
- Offene Fugen -> Wasser und Verschmutzungen dringen ein
- nur für leichte Beanspruchung im privaten Bereich
- Hohlgeräusch beim Begehen
- nicht für größere Beanspruchung geeignet
Klassische Verklebung
Natürlich können auch keramische Terrassenplatten mit einer Stärke von 2 cm klassisch auf Beton mit einer Stärke von 15 cm geklebt werden. Zu beachten ist hierbei, dass eine fachgerechte Abdichtung erfolgen sollte. Der Kleber muss kunststoffmodifiziert sein und für den Anwendungsfall zugelassen. Aufgetragen wird Fliesenkleber auf den Untergrund und die Fliesenrückseite. Zum Abschluss erfolgt eine Verfugung mit flexiblem Fugenmörtel.
Vorteile
- feste Verklebung (kein Wandern)
- Feste Verfugung möglich (Flexkleber)
- hoch belastbar (z.B. PKW)
Nachteile
- Einsatz einer Drainagematte ist notwendig
- herstellen einer Betonplatte ist aufwändig und teuer
Verlegung auf Einkorn-/Drainagemörtel
Eine bewährte Verlegeart ist es einen Drainagemörtel als Unterbau zu nehmen. Hierzu wird zunächst eine ca. 15 cm Dicke Tragschicht/Frostschicht (z.B. aus Recycling/Mineralgemisch) erstellt. Dieser wird verdichtet. Anschließend wird darauf eine 5 bis 7 cm dicke Schicht Bettungsmörtel (Drainagemörtel) eingebracht. Den Mörtel bringt man erdfeucht ein und zieht ihn auf die richtige Höhe ab. Danach werden die Keramikplatten werden auf der Rückseite mit einer flexiblen Haftschlämme vollflächig bestrichen. Verfugt wird mit einem Pflasterfugenmörtel oder einer Fliesen-Flexfuge.
Vorteile
- fast wartungsfrei
- langlebig
- stabiler Untergrund
- feste Verfugung möglich (wie beim klassischen Fliesenbelag)
- bei mindestens 15 cm Drainagemörtel mit PKW befahrbar
Nachteile
- teurer
- Verarbeitung ist aufwändiger
- wegen geringer Wasseraufnahme bleiben Pfützen stehen. Ist das Wasser verdunstet, bleiben oft Schmutzränder am Rand der ehemaligen Pfützen
Verlegehinweis
Je nach Hersteller kann die empfohlene Verlegung von meinen Verlegearten oben abweichen. Kontaktiere am Besten den Keramikplatten-Hersteller bzw. lasse die Verlegung durch einen Fachmann erledigen. Beispielsweise fehlt in meinen Skizzen das je nach Verlegeart notwendige einzubauende Gefälle von 1,5 bis 2,5%. Für Schäden übernehme ich daher keine Haftung.
Passend zum Thema
Warum Keramik Terrassenplatten auf Terrasse und Wegen?
Wie bereits vorher erwähnt, haben wir uns für Keramikplatten entschieden. Der Grund? Für uns überwiegen die Vorteile. Keramische Terrassenplatten haben eine Stärke von 20 mm. Sie sind sehr robust und beständig gegenüber Flecken, Säuren und alkalische Flüssigkeiten. Als Nachteil wären aber die Kosten zu nennen. Denn wir haben einige Baustoffhändler abgesucht und pro Quadratmeter geht es beim Format 60x60cm bei 30 EUR (zzgl. 19% MwSt.) los.
Wer außergewöhnliche und größere Formate wählt zahlt deutlich mehr. Da die Platten in Eigenleistung verlegt werden, können wir zumindest diese Kosten sparen. Als großer Vorteil ist für mich anzusprechen, dass bei einer festen Fuge kein Unkraut auf Terrasse und Wegen wächst. Verunreinigungen kann man sogar mit einem Hochdruckreiniger schnell und effektiv beseitigen ohne die Keramik Terrassenplatten zu beschädigen.
Außerdem ist bei keramischen Feinsteinzeug-Terassenplatten optisch fast alles möglich. Es gibt sie in anthrazit, holzoptik, steinoptik und betonoptik. Dazu kommen noch etliche Farben in denen man sich Keramikplatten bestellen kann.
WPC hat Nachteile
Für unsere Terrasse sollte es etwas in Holzoptik werden. Daher wollten wir zunächst WPC nehmen, sind dann aber davon abgewichen, weil es sich in der Sonne stark erhitzen soll. Stattdessen gehen hier Keramik Terrassenplatten in Holzoptik – die sind hell und heizen sich nicht so schnell auf (bei >30°C Südseite getestet).
Deswegen sind wir zum Baustoffhändler und haben unser Modell in den Maßen 40x80cm gefunden. Die Wege haben wir in anthrazit gewählt – 60x60cm Platten und diese zusätzlich seitlich mit Kleinpflaster eingefasst. Das sieht nicht nur optisch schick aus, sondern verbreitet auch den Weg auf ca. 81 cm.
Wie geht es weiter?
Vier unterschiedliche Verlegearten habe ich euch vorgestellt. Im nächsten Schritt geht es daher an die Praxis. Welche Verlegeart haben wir gewählt und wie werden keramische Terrassenplatten genau verlegt? Im nächsten Beitrag geht es genau darum und ich kann euch eins sagen: Es hat Kraft gekostet.
2 Kommentare zu „Verlegearten für Keramik Terrassenplatten im Außenbereich“
Hi, die Platten sehen super aus? Welche sind es genau? Würde die gerne auch kaufen
Hallo Xenia,
welche Platten meinst du denn genau? Müsste Zuhause nochmal nachschauen.