Mit der richtigen Füllung schaffst du die besten Voraussetzungen für dein Hochbeet. Hast du einen optimalen Aufbau, so kannst du mit einer guten Ernte rechnen. Zusätzlich kannst du Grünschnitt aus deinem Garten verwerten. Nachdem wir unser Hochbeet gebaut hatten, sollte es zügig befüllt werden. Wie du dein Hochbeet befüllst, damit du ein gutes Ergebnis erzielst, beschreibe ich in diesem Artikel.
Meine Empfehlungen für Bauherren:
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- Es gibt mehrere Varianten ein Hochbeet zu befüllen. Welche du wählst hängt davon ab, welches Material dir kostenlos zur Verfügung steht.
- Im Grunde fängt man mit dem groben Material an und wird nach oben hin immer feiner.
- Von Vorteil ist es, wenn du das Jahr dein Hochbeet langsam befüllst. Du kannst zum Beispiel so wie ich dein Schnittgut im Herbst verwenden, um die unterste Lage zu befüllen.
- Vom Füllmaterial hängt ab wie gut die Ernte später ist.
Warum gibt es mehrere Schichten im Hochbeet?
Im Hochbeet stapelst du verschiedene Schichten mit reichhaltigem Material übereinander. Etwa 5 Schichten kannst du einplanen, damit dein Gemüse schön wächst und am Ende auch lecker schmeckt. Wenn du lediglich Kräuter anbauen willst, reicht dir ein einfacher Aufbau aus drei Schichten. Kräuter sind Schwachzehrer.
- Pflanzen, Kräuter und Blumen werden optimal mit Nährstoffen versorgt.
- Mehrschichtiger Aufbau ist sowohl für Zier- als auch für Nutzbeete gut.
- Wenn das Material im Hochbeet verrottet entsteht Wärme.
- Verschiedene Schichten bringen den Pflanzen besonders viele Nährstoffe.
- Durch die hohe Nährstoffdichte kannst du deine Pflanzen deutlich dichter setzen als in einem normalen Beet am Boden.
Die Schichten: Wie kann ich ein Hochbeet richtig befüllen?
Der Aufbau vom Hochbeet ist gar nicht so schwer. Im Grunde musst du die einzelnen Schichten unten beginnend von grob nach fein aufeinander aufbauen. Denke aber an das Wühlmausgitter.
Bis oben hin füllst du verrotteten Kompost gemischt mit Erde.
Die nächste Lage besteht aus 20 bis 30 cm hohem groben Kompost. Alternativ kannst du verrotteten Stallmist auffüllen.
Es folgt eine 10 bis 15 cm hohe Schicht Laub. Sammele dazu im Herbst Blätter von Bäumen und Hecken.
Eine abgestochene Grasnarbe mit den Wurzeln nach oben kannst du hier drauf verteilen. Alternativ kannst du auch Rasenschnitt aufbringen. Die Schicht ist etwa 10 cm hoch.
Etwa 15 bis 20 cm feiner Gehölzschnitt. Das kann verschiedenes Hächselgut und feine Äste sein.
20 bis 30 cm grober Strauchschnitt. Das können Äste oder Strauchabfälle sein.
Das Wühlmausgitter wird zuerst eingelegt. Es schützt dein Gemüse vor Nagern, die sich von unten durchgraben.
EXPERTEN-TIPP
„Die Befüllung erfolgt im Wesentlichen wie die Aufschichtung eines Komposthaufens. Wichtig ist, dass in den einzelnen Schichten nicht nur eine Art von Material füllt. Wichtig ist es die Materialien der einzelnen Schichten gut durchzumischen.“
Bernhard Haidler – Biologe & ‚Natur im Garten‘ Experte
Hochbeet befüllen: So geht es in 7 Schritten
Zunächst habe ich ganz unten ein Wühlmausgitter angebracht. Dadurch verhinderst du, dass Nager oder Maulwürfe von unten sich durchgraben und dein Gemüse stehlen. Verwende hier ein engmaschiges Gitter (max. 13 mm), welches verzinkt, robust und widerstandsfähig ist (dieses hier ist TOP). Wichtig ist, dass du keine Lücken lässt, sonst kannst du dir das Gitter gleich sparen. Etwas problematisch war es hier das Gartenbewässerungsrohr auszuschneiden. Nach 2 Jahren kann ich dir sagen, dass wir mit Nagern bisher keine Probleme hatten.
Zum Schutz der Dichtschlämmbeschichtung und als weitere Abdichtung habe ich seitlich eine Noppenfolie angebracht. Die hatte ich vom Hausbau noch übrig. Eine Folie ist zum Auskleiden eines Hochbeets aus Weichholz natürlich noch viel wichtiger. Bei einem Hochbeet aus Stein, Aluminium oder Cortenstahl kannst du in der Regel darauf verzichten. Solche Materialien sind gegen Nässe mehr oder weniger resistent. Die Noppenfolie bringst du mit den Noppen zur Hochbeetwand an. So ist eine optimale Hinterlüftung garantiert. Holz kann schneller abtrocknen.
Bei einem Hochbeet aus Kunststoff solltest du eine Folie verlegen, da Kunststoffe sonst im Laufe der Zeit schädliche Stoffe an das Substrat abgeben können. Die möchtest du sicher nicht in deinem Gemüse haben.
Du kannst jetzt eine 15 cm hohe Schicht aus wasserdurchlässigen Kies einbauen. Diese dient als Drainageschicht. Ich habe darauf verzichtet und stattdessen groben Baum- und Strauchschnitt im Herbst eingebracht. Das können Zweige, Äste und Laub sein. Du solltest die einzelnen Schichten deines Hochbeets durch Festtreten verdichten. Dann sackt bei dir die Erde später nicht so stark nach. Insgesamt machte diese Schicht bei mir etwa 20 cm aus. Darauf kannst du feineres Häckselgut bestehend aus dünnen Ästen verteilen (ca. 10 cm).
Wenn du zuvor beim Abstechen für dein Fundament deine Grasnarbe zur Seite gelegt hast, kannst du diese mit der Wurzelseite nach oben auf deine Schicht legen. Alternativ kannst du auch Stroh, Grasschnitt, Grünabfälle und feinen Heckenschnitt verteilen. Ich habe die letzten Male als ich im Herbst den Rasen gemäht hatte, den Rasenschnitt da verteilt und auch den Nachbarn diesen “rüberwerfen” lassen.
Als Nächstes füllst du dein Hochbeet mit möglichst viel Laub. Du merkst: Es ist vorteilhaft ein solches Gemüsehochbeet im Herbst anzulegen. Die Laubschicht kann eine 10 bis 15 cm hohe Lage bilden. Das Laub sollte nach Möglichkeit feucht aber nicht nass sein, da sich sonst schnell Schimmel bildet.
Deine nächste Schicht besteht aus grobem Rohkompost oder verrottetem Stallmist. Dieser enthält die wichtigen Nährstoffe und sorgt für ein rasches Pflanzenwachstum. Diese Schicht sollte etwa 20 bis 30 cm hoch sein.
Wo bekomme ich Kompost?
Im Baumarkt bekommst du zwar unterschiedliche Produkte, um den Boden zu verbessern, allerdings keinen Kompost “aus der Tüte”. Das einzige was du finden wirst ist organischen Naturdünger (auf Hornmehl-Basis). Diesem fehlen aber die Mikroorganismen (und auch Kleinsttiere wie Regenwürmer).
Du kannst bei deiner Stadtverwaltung nachfragen, wo es Kompost bei dir in der Gemeinde gibt. Bei uns können wir zum Beispiel an einer Sammelstelle Garten- und Bioabfälle aus den Haushalten kompostiert und für den Eigenbedarf kostenlos abholen.
Wenn du hochwertigen Kompost haben möchtest und dir die entsprechenden Würmer fehlen, kannst du auf lebende Regenwürmer zurückgreifen. Diese bekommst du sogar online und sind die ideale Grundlage für deinen Kompost.
Als oberste Schicht verwendest du Feinkompost mit Muttererde gemischt. Achte darauf, dass die oberste Schicht frei von Schadstoffen und Unkrautsamen ist. Fülle die oberste Schicht bis zur Oberkante auf. Im ersten Jahr wird das Füllmaterial deines Hochbeets noch stark sinken.
Du kennst jetzt die Materialien für das innere deines Hochbeets. Wenn du jetzt wissen möchtest, wie du dein Hochbeet baust und dir unsicher bis, welches Material ideal ist, dann schaue unseren Beitrag zu den Hochbeet-Materialien an.
- [1] https://www.hochbeet.co.at/hochbeet-befuellung
4 Kommentare zu „Hochbeet befüllen: Der richtige Aufbau vom Beet“
Bei einem Hochbeet aus Kunststoff solltest du eine Folie verlegen, da Kunststoffe sonst im Laufe der Zeit schädliche Stoffe an das Substrat abgeben können. Die möchtest du sicher nicht in deinem Gemüse haben.
Die Noppenfolie ist billigster Kunststoff :)
Hallo Hans,
danke für deine Anregung. Hast du du eine Quelle für deine Aussage? Soweit mir bekannt ist, enthalten Noppenfolien keine Weichmacher. Sie sind trinkwasserneutral und beständig gegen chemische Mittel. Man sollte darauf achten, dass die Noppenfolie für den Gartenbereich geeignet ist. Sie sollte auch nicht aus einfachem PVC hergestellt sein. Aus PVC hergestellte Folien enthalten große Mengen aus Weichmachern und sind für die Umwelt schädlich.
Hallo Konstantin,
vielen Dank für die genaue Beschreibung.
Kann ich das Hochbeet im Herbst auch nur mit den ersten 5 Schichten befüllen und über den Winter stehen lassen? Grober Kompost und Muttererde/Feinkompost dann erst im Frühjahr?
Danke und Gruß
Patrik
Hallo Patrik,
ich würde das Beet schon komplett füllen und auch so, dass genug Würmer mit eingearbeitet werden.