Wir bauen ein Haus! Die Entscheidung für den Bau des Eigenheims ist schnell getroffen. Doch der größte Traum vieler Menschen ist mit einem großen finanziellen Akt verbunden. Daher ist es wichtig sich vorab genau mit den Hausbau Kosten zu beschäftigen. Wer bauen möchte, muss genau wissen, welche finanziellen Kosten für den Bau gewuppt werden müssen. Welche Kosten solltest du als Bauherr(in) im Blick haben? Du bekommst Kostenspannen und Richtwerte, so dass du einen Überblick über die Baukosten erhältst. Mit unserem Hausbau-Kosten Rechner kannst du eine erste Kalkulation durchführen.

Meine persönlichen Heimwerker-Tipps: Ich habe unzählige Produkte rund um Hausbau und Heimwerken ausprobiert, und nur die besten davon empfehle ich dir weiter. Alles, was mir wirklich geholfen hat, habe ich hier für dich zusammengestellt. Schau doch mal rein – ich bin sicher, du findest etwas, das dich weiterbringt!
- Mit unserem Rechner kannst du den Preis deines Neubaus inklusive Grundstück basierend auf Baukosten nach DIN 276 und den Durchschnittskosten kalkulieren.
- Die Baukosten in Deutschland variieren je nach Region stark, zwischen 1.796 € und 2.657 € pro Quadratmeter.
- Die Kosten teilen sich in Rohbau, Dach, Bauteile, Heizung/Sanitär, Innenausbau und Planung/Bauüberwachung auf.
- Grundstückskosten, Erschließungs- und Baunebenkosten sind entscheidend und können bis zu 33 % der Gesamtkosten ausmachen. Versicherungen wie Bauherrenhaftpflichtversicherung sind wichtig, um unerwartete Kosten abzudecken.
Anleitung: So geht's
- Gehe zunächst alle Felder durch. Die mit ✏️ markierten Felder kannst du anpassen.
- Felder mit dem Euro-Symbol 💶 sind errechnete Werte aus deinen Eingaben und können nicht verändert werden.
- Ganz unten findest du beim Haus-Symbol 🏡 den Gesamtpreis für dein Haus.
Mit dem Rechner kannst du bereits grob kalkulieren. Alternativ kannst du auch bei Hausbau-Firmen informieren, Angebote einholen und ermitteln, was es kostet ein Einfamilienhaus zu bauen. Vorteil vom Hausfinder bei Fingerhaus ist, dass dir auch gleich passende Fertighäuser angezeigt werden.
Mit welchen Durchschnittswerten kann ich beim Hausbau rechnen?
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Kosten für den Hausbau von vielen Faktoren abhängen. In diesem Beitrag werden daher verschiedene Blickwinkel beleuchtet, damit du einen guten Überblick über anfallende Kosten erhalten kannst. Du bekommst Beispiele und kannst mit dem Rechner mögliche Szenarien durchgehen.
Hausbau-Kosten pro Quadratmeter: Wie viel kostet das Haus je Wohnfläche?
Es ist wahrscheinlich eine der am Meisten gestellten Fragen beim Hausbau, die Bauinteressenten stellen: Wie viel kostet der Bau eines Hauses pro Quadratmeter? Solche Werte solltest du mit Vorsicht genießen. Es handelt sich dabei um Schätzungen und Durchschnittswerte. Für die Errichtung eines Einfamilienhauses mit mittlerer Ausstattung kannst du in etwa mit 2.000 € pro Quadratmeter rechnen.
Die Baukosten sind in der DIN 276 (siehe Kostengruppen auf Bauprofessor) geregelt und die enthält folgende Punkte:
- 100 Grundstück
- 200 Kosten für Vorbereitende Maßnahmen
- 300 Kosten für Bauwerk – Baukonstruktionen
- 400 Kosten für Bauwerk – Technische Anlagen
- 500 Kosten für Außenanlagen und Freiflächen
- 600 Kosten für Ausstattung und Kunstwerke
- 700 Baunebenkosten
- 800 Finanzierung
Was kostet ein Neubau in Deutschland?
Die Kosten für ein identisches Einfamilienhaus sind in Deutschland nicht überall gleich. In Großstädten oder auf Inseln kannst du mit höheren Kosten als im ländlichen Raum rechnen. Je nach Bundesland gibt es ebenfalls Unterschiede, was die Baukosten pro Quadratmeter angeht. Je nach Region kannst du zwischen 1.796 und 2.657 € pro Quadratmeter zahlen.
Folgende beide Tabellen zeigen dir mit welchen Kosten du für den Neubau eines Wohnhauses du in 2022 laut dem statistischen Bundesamt nach Bundesland rechnen konntest.
Bundesland | €/m² |
---|---|
Bayern | 2.657 €/m² |
Baden-Württemberg | 2.355 €/m² |
Saarland | 2.220 €/m² |
Rheinland-Pfalz | 2.285 €/m² |
Hamburg | 2.266 €/m² |
Berlin | 2.430 €/m² |
Hessen | 2.134€/m² |
Schleswig-Holstein | 2.052 €/m² |
Bundesland | €/m² |
---|---|
Thüringen | 1.975 €/m² |
Nordrhein-Westfalen | 1.970 €/m² |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.003 €/m² |
Sachsen | 1.998 €/m² |
Brandenburg | 1.981 €/m² |
Niedersachsen | 1.980 €/m² |
Bremen | 1.798 €/m² |
Sachsen-Anhalt | 1.796 €/m² |
Dabei ist Sachsen-Anhalt das Bundesland in dem du für einen Neubau am wenigsten gezahlt hast – nämlich nur 1.796 € pro Quadratmeter. Vergleichsweise am teuersten ist es in Bayern zu bauen: Hier kostete das Haus im Durchschnitt 2.657 € pro Quadratmeter.
Was kostet ein fertiges Haus (Massivhaus) mit Grundstück?
An dieser Stelle haben wir noch die Umfrageergebnisse unserer Bauherren-Umfrage an der 82 Personen teilgenommen haben. Die meisten Personen (88 %) haben für Grundstück und Haus zwischen 250.000 und 750.000 € bezahlt.
Wie du siehst, variieren die Haus-Kosten stark, da sie von Bauweise, Größe, Lage des Grundstücks und Ausstattung abhängen. Folgendes Kostenbeispiel hilft dir dabei einen Überblick über die Durchschnittskosten für einen Hausbau zu erhalten.
Art der Kosten | Annahme | Kosten in € |
---|---|---|
Grundstück Kosten: | 700 m², bundesweiter Durchschnittspreis von 460 €/m² | 322.000 € |
Hausbau Kosten: | 160 m² Wohnfläche, 2.000 € je m², ohne Keller und Außenanlagen | 320.000 € |
Baunebenkosten: | 15 Prozent der Gesamtkosten des Hausbaus | 48.000 € |
Gesamtkosten: | 690.000 € | |
Tabelle: Bundesweiter Durchschnitt – regional Unterschiede möglich |
Faustregel
Als Faustregel kannst du als Bauherr mit folgendem bundesweiten Durchschnitt rechnen: Für ein Grundstück mit 700 m² und ein Massivhaus mit 160 m² Wohnfläche fallen Kosten in Höhe von etwa 690.000 € an. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist das ein Anstieg von 32,7 %.
Hausbau Kosten: Welche Baukosten entstehen beim Neubau?
Vor der ersten Planung müssen Kosten für deinen Hausbau genau aufgeschlüsselt werden. Nur so kannst du finanziell dein wahrscheinlich größtes Projekt richtig planen. Fehler können du zu führen, dass du dir mehr kaufst als du dir leisten kannst. Unserer Bauherrenumfrage nach war bei 41 % der Bauherren der Hausbau teurer als geplant. 7 % der Bauherren mussten sogar nachfinanzieren.

Mit den Baukosten (Hausbau-Kosten) im eigentlichen Sinne werden alle Arbeiten bezeichnet, die auf verschiedene Gewerke zurückzuführen sind. Diese lassen sich auf drei Kostenblöcke zusammenfassen.
Rohbau Kosten
Zu den Rohbau-Kosten gehört das Gießen der Bodenplatte, die Errichtung der Außen- und Innenwände, aufbringen der Wärmedämmung, eventuelles Verputzen (Innenputz) und die Herstellung der Geschossdecken. Für die Gestaltung der Fassade entstehen ebenfalls Kosten, die sich unterscheiden (Klinker oder Putz). So ist die verputzte Außenwand günstiger als eine Klinkerfassade. Dafür sind Klinkersteine haltbarer gegenüber Witterung. Eingebrachte Fugen halten oft mehr als 50 Jahre. Dagegen muss der Außenputz oft nach 15 bis 20 Jahren erneuert werden.
Kosten für das Dach
Für den Aufbau des Dachs und insbesondere die Dachkonstruktion ist ein Zimmerer zuständig. Er stellt die Sparren auf. Sobald das Grundkonstrukt steht, gibt es das Richtfest. Ein wichtiger Meilenstein für Bauherren. Ein Dachdeckermeisterbetrieb führt in der Regel die Dacheindeckung durch. Zur Auswahl stehen Tondachziegel, Schiefer, ein Zinkdach, Reetdach oder weit verbreitete Betondachziegel.
Kosten für Bauteile
Als Bauteile zählen beim Hausbau Fenster, Haustüren, Nebentüren und dazugehörige spezielle Vorrichtungen wie Rollläden und Fliegengitter. Gerade Fenster und Haustüren machen einen großen Teil der Baukosten aus.
Kosten für Heizung, Elektroinstallation und Sanitär
Einen hohen Kostenanteil hat die Elektroinstallation. Gerade wenn du Wert auf eine Hausautomatisierung legst, steigen die Kosten des Hausbaus stark an. Für die Elektroinstallation ist ein autorisierter Fachbetrieb erforderlich. Weiterhin fallen für sanitäre Anlagen Kosten an: Gäste-WC und Bad müssen mit Wasser- und Abwasserleitungen verbunden werden. Ein weiterer großer Kostenpunkt ist die Heizung. Bei den Heizungssystemen gibt es neben Öl- und Gasheizung auch ohne fossile Brennstoffe Wärmepumpen, Pelletheizungen, Blockheizkraftwerke und Solarthermieanlagen.
Innenausbau Kosten
Sind die Kabel und Rohre verlegt, geht es mit dem Innenausbau weiter. Diese Kosten setzen sich aus Trockenbauarbeiten, Bodenbelägen, Innentüren, Malerarbeiten und Treppen zusammen. Besonders die Malerarbeiten und Bodenbeläge machen einen großen Teil der Innenausbau-Kosten aus. Als Bauherr entscheidest du dich bei den Bodenbelägen oft zwischen Fliesen, Laminat, Vinyl oder Echtholzparkett. Bei den Treppen gibt es gemauerte Treppen, Bolzentreppen oder Holztreppen, die unterschiedliche Preise haben.
Kosten für Bauplanung und Bauüberwachung
- Architektenkosten (Bauplanung)
- Statikerkosten
- Bauleiter (Koordination und Bauüberwachung)
- Energieberater (EnEV/KfW)
- Bauüberwachung (kaufmännisch)
- Abnahme der Gewerke
Grundstückskosten, Erschließungs- und Baunebenkosten
Hast du die oben aufgeführten Hausbau-Kosten im Blick, hast du bereits einen großen Teil der Kosten in deiner Berechnung. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die Baunebenkosten, Erschließungs- und Herstellungskosten sowie die Grundstückskosten.
Wie hoch sind die Grundstückskosten?
Zu den Grundstückskosten zählen Grundbucheintrag, Notargebühren, die Grunderwerbssteuer und eventuelle Maklergebühren. Unabhängig davon, ob du neu baust oder eine Immobilie kaufst, fallen diese in jedem Fall an. Je nach Bundesland kannst du mit 11,5 bis 14 % deines Grundstückspreises rechnen.
Grundstückskosten | Höhe / Prozent vom Grundstückspreis |
---|---|
Grundbucheintrag Kosten: | 0,5 % |
Notargebühren: | ca. 1,5 % |
Grunderwerbsteuer: | je nach Bundesland zwischen 3,5 bis 6,5 % |
Vermittlungsprovision für Makler(in): | 5,95 bis 7,15 % |
Wie hoch sind Erschließungskosten beim Hausbau?
Beim Neubau musst du dein Haus an das Ver- und Entsorgungsnetz anschließen. Die Erschließungskosten können 10.500 € bis 16.000 € ausmachen – je nachdem wie weit dein Haus von den Versorgungsleitungen entfernt ist.
Die Erschließungs- und Herstellungskosten setzen sich zusammen aus:
Erschließungs- und Herstellungskosten | Höhe / Prozent vom Kaufpreis |
---|---|
Wasseranschluss Kosten: | 2.000 bis 5.000 € |
Kanalisationsanschluss Kosten: | 4.000 bis 5.000 € |
Stromanschluss Kosten: | 2.000 bis 3.000 € |
Gasanschluss Kosten: | 1.500 bis 2.000 € |
Telefonanschluss & Internet: | ca. 1.000 € |
Herrichten & Erschließen (Kostengruppe 200): | ca. 10.500 € bis 16.000 € |
Welche Baunebenkosten fallen beim Hausbau an?
Die Baunebenkosten sind alle Kosten, die in Zusammenhang mit Planung und Durchführung auf Grundlage einer Gebührenordnung oder Honorarordnung stehen. Sie können bis zu 33 % deiner Gesamtkosten ausmachen.
Die Baunebenkosten werden aufgeteilt in:
Baunebenkosten | Höhe / Prozent der Hauskosten |
---|---|
Bauherrenaufgaben (710) | 3 % bis 5 % |
Vorbereitung und Objektplanung (720): | 0 bis 2 % |
Architekten- und Ingenieurleistungen (730): | 12 bis 20 % |
Gutachten und Beratung (740): | 1 bis 3 % |
Finanzierungskosten (760): | 3 bis 5 % |
Allgemeine Baukosten (770): | 1 bis 3 % |
Baunebenkosten gesamt (700): | ca. 15 bis 20 % |
Bei den Versicherungen ist die wohl wichtigste Versicherung die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Optional kannst du als Bauherr(in) auch eine Baufertigstellungsversicherung, eine Feuer-Rohbauversicherung und eine Bauleistungsversicherung abschließen. Die Baunebenkosten erhöhen zusätzlich die Versicherung gegen Elementarschäden und eine Wohngebäudeversicherung.
Wie sind unsere Erfahrungen mit den Hausbau-Kosten?
Wenn es um unseren Hausbau geht, haben wir bei den Kosten viele Erfahrungen gemacht, die wir euch gerne auf den Weg geben würden. Schließlich haben unserer Bauherren-Umfrage nach 48 Prozent der Teilnehmer mehr bezahlt als geplant. 8 % mussten sogar nachfinanzieren. Zwar kann es beim Hausbau immer unerwartete Ereignisse geben, dennoch lassen sich mit der richtigen Planung viele Kostenfallen vermeiden.
Was treibt die Kosten eines Hauses hoch?
Unter der folgenden Klappliste findest du die typischen Kostentreiber beim Hausbau. Du kannst sie als eine Tipps sehen, die es zu vermeiden gilt.
- Kunststoff-Fenster: ca. 500 €
- Holz-Alumium-Fenster: ca. 700 €
- Alu-Fenster: ca. 800 €
Überlege dir bereits bei der Hausplanung wie die Familie in Zukunft aussehen wird. Werden deine Kinder bald ausziehen? Wird die Familie noch wachsen? Brauchst du künftig viel Platz und musst den Dachausbau mit einplanen? Wer unnötig groß baut, wird die Kosten stark in die Höhe treiben. Denn jeder Quadratmeter kostet durchschnittlich 1.800 € beim Bau eines Einfamilienhauses. Mit den Kosten ist aber noch nicht Schluss, denn auch nach dem Bau fallen Jahr für Jahr weitere Kosten an, die an die Größe gekoppelt sind: Heiz- und Nebenkosten.
Deutschlands Grundstücke haben einen durchschnittlichen Kaufpreis von 372 € pro Quadratmeter. Die teuersten Grundstücke (90 % Quantil) liegen sogar bei 912 €. Es gibt aber auch ländliche Regionen in denen du weniger zahlst: 30 €/m² (10 % Quantil). Daher macht der Grundstückspreis je nach Lage einen Großteil deiner Gesamtkosten aus. Du solltest dich fragen, ob du wirklich mehr als 800 m² Grundstücksfläche brauchst. Denn große Grundstücke sind nicht nur teuer, sondern erfordern in Zukunft eine umfangreiche Gartenpflege. Beachte, dass du heute etwa 60 Prozent mehr für Bauland zahlen musst, als noch vor 10 Jahren.
Ein Keller kann als Wohnraum genehmigt werden – wenn dieser eine Deckenhöhe von 2,40 m hat. Die meisten Bauherren bauen den Keller aber, um Stauraum zu schaffen. Beachte, dass die Unterkellerung sehr kostenintensiv ist. Im Vergleich zu einer Bodenplatte kannst du bei der Unterkellerung eines Einfamilienhauses mit Mehrkosten zwischen 200 und 450 € je Quadratmeter rechnen. Ein Keller erhöht deine Hausbau-Kosten um 50.000 € und mehr!
Manch einer will sich mit dem Eigenheim verwirklichen und plant möglichst kompliziert. Doch beachte, dass jede Erweiterung Geld kostet. Muss es wirklich ein großer Balkon sein, wenn eine Terrasse vorhanden ist? Beachte auch, dass jede weitere Ecke Zusatzkosten verursacht. Wir haben dies mit dem Erker erfahren (siehe Grundriss). Ob Rohbau, Terrassenverlegung, Terrassenüberdachung, Klinker- oder Fliesenarbeiten – sie alle waren wegen den Ecken teurer und aufwändiger. Was haben wir gewonnen: Ein etwas schöneres Haus, bodentiefe Fenster in den Kinderzimmern und etwa 2,5 m² Wohnfläche. Aber hat es sich gelohnt – wir sind zwiegespalten.
Beim Heizungssystem solltest du dich unbedingt mit den verschiedenen Varianten beschäftigen. Möchtest du auf fossile Brennstoffe setzen? Gas und Öl werden die Kosten perspektivisch weiter steigen. Ist eine sparsame Wärmepumpe vielleicht zunächst in der Anschaffung teurer, verursacht dafür aber langfristig die niedrigeren Heizkosten? Für unser Haus hatte ein “Heizungsfachmann” ein Mini-Blockheizkraftwerk als beste Lösung angepriesen. Laut Recherchen lohnen sich diese (wenn überhaupt) aber nur bei größeren Bauten.
Während der Gespräche mit deinem Bauplaner und bei den einzelnen Gewerken, musst du dich für verschiedene Ausführungen und Materialien entscheiden. Hochwertige Materialien sind oft robuster, langlebiger und schöner – vor allem aber eins: teurer. Wer eine Granittreppe haben möchte, muss mit höheren Kosten rechnen als jemand der eine einfache Holztreppe einbauen lässt. Wer unbedingt Designerfliesen braucht, wird auch eine Rechnung mit Designer-Preisen erhalten – garantiert schön und garantiert hoch.
Lehmiger Baugrund, der Regenwasser schlecht ablaufen lässt, ist genau so schlecht, wie Schuttreste früherer Gebäude. Denn diese unangenehmen Überraschungen sind im Nachhinein sehr teuer. Für Abdichtungen und Kellerabdichtungen, sowie Bodenaustausch, fallen schnell mehrere zehntausend Euro an. Ein umfangreiches Bodengutachten kostet dagegen bis zu 2.500 € und vermeidet teure Überraschungen.
Auf den ersten Blick spart der Bauherr, wenn auf der Baustelle etwas schwarz erledigt wird. Die Steuer fällt immerhin nicht an – sowohl für dich als Bauherr, als auch für den Handwerker. Aber Vorsicht: Aus Gründen der Gewährleistung können nach Fertigstellung Baumängel auftreten, deren Beseitigung mehrere tausend Euro kostet. Nur mit einer ordentlichen Rechnung kannst du nachweisen, wer den Fehler zu vertreten hat. Gleiches gilt übrigens bei Eigenleistungen. Wäge daher genau ab, ob es sich lohnt auf die Gewährleistung zu verzichten.
Wer Gewerke einzeln beauftragt, sollte bei der Abnahme entweder dies einem erfahrenen Bauleiter durchführen lassen oder selbst ein detailliertes Abnahmeprotokoll machen. Schaue dabei genau hin, um Baupfusch möglichst früh aufzudecken. Mängel gilt es aufzuzeigen und im Protokoll aufzunehmen. Der Handwerker hat dann Zeit diese zu beheben. Alle Mängel, die nicht auffallen, können nach Jahren (wenn die Gewährleistungszeit abgelaufen ist) zu hohen Reparaturkosten führen.
Sparen beim Hausbau: Welche 10 besten Tipps können wir geben?
Tipp 1: Auf Keller verzichten!
Wenn du deine Hausbau-Kosten senken willst, solltest du daher auf den Keller verzichten. Plane stattdessen einen günstigen Anbau, um Stauraum zu erweitern. Das Heizungssystem kann auch in die Garage verlegt werden. Der Spitzboden lässt sich auch dämmen und ausbauen.
Tipp 2: Zuschüsse beantragen!
Informiere dich, ob du beim Einsatz von regenerativen Energien nicht staatliche Zuschüsse und von günstigeren Krediten der KfW profitieren kannst.
Tipp 3: Einfaches Dach wählen!
Der Dachtyp beeinflusst die Hausbau-Kosten. Zu den einfachen Dachtypen zählen das Pult- oder Satteldach. Auch ein Flachdach kann zu den günstigeren Dachformen gezählt werden. Alle anderen Dachformen solltest du eher meiden, wenn dir niedrige Baukosten wichtig sind.
Tipp 4: Eigenleistungen!
Wähle deine Eigenleistungen mit Bedacht aus. Wir konnten mit handwerklichen Geschick die Hausbau-Kosten stark senken. Unser Anteil betrug dabei etwa 22 % (laut Planung). In der Realität haben wir sogar noch mehr Eigenleistungen eingebracht. Das ist vergleichsweise viel. Du solltest dich aber nicht überschätzen, da dies die Bauzeit in den meisten Fällen verlängert. Es gibt kaum ein Gewerk bei dem du nicht sparen kannst, wenn du Muskelkraft einbringst. Frage daher bei jedem Handwerker bereits bei Angebotseinholung, was möglich ist.
Tipp 5: Wohnfläche nur so groß wie nötig!
Weniger Wohnfläche bedeutet niedrigere Hausbau-Kosten. Beachte, dass deine Baukosten ca. 1.500 bis 1.800 € je Quadratmeter im Durchschnitt betragen. Müssen üppige Flure, Eingangsbereiche und Treppenhäuser, die einen geringen Nutzwert haben, wirklich sein? Du kannst deine Baukosten um mehrere zehntausend Euro senken, wenn du statt 160 qm Nutzfläche nur noch 130 qm hast.
Tipp 6: Preisvergleich machen!
Egal, ob du ein Fertighaus kaufst oder es selbst ausbaust. Du solltest auf jeden Fall Preise vergleichen. Hole dir immer verschiedene Angebote ein, besuche Baumessen (sofern es wieder geht) und rechne auf Kosten je Quadratmeter um.
Tipp 7: Erfahrungen & Bewertungen checken!
Nicht nur günstig soll dein Baupartner sein. Informiere dich im Netz vor Vertragsunterzeichnung über deinen Bauunternehmer, deinen Handwerker usw. Wer gut und fair arbeitet, wird nichts zu verbergen haben und Referenzkunden nennen können. Denn Termintreue, Kostentreue und ein zuverlässiger Partner ist wichtig, damit die Kosten letztendlich nicht doch in die Höhe getrieben werden (Baumängel und Baupfusch).
Tipp 8: Handwerker-Preise vergleichen!
Handwerksbetriebe in Großstädten sind enorm ausgelastet. Wenn du kurzfristig einen Handwerker brauchst, zahlst du oft einen Aufpreis. Unternehmen können sich Auftraggeber aussuchen – vom Elektriker bis Rohbauer. Wenn du sparen willst, hole von Handwerkern aus dem Umland Angebote ein. Die sind auch oft gut und günstiger.
Tipp 9: Baue mit Architekten!
Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht die Gewerke einzeln zu vergeben und eine Bauüberwachung und -abnahme durch einen Architekten durchführen zu lassen. Fachkundige Personen können dein Bauvorhaben optimal betreuen und etwa die Rohbaukosten senken. Ein Architekt kann Kostenfallen ausmachen und sinnvolle Alternativen vorschlagen. Er hilft dir dabei die Gesamtkosten realistisch einzuschätzen und teure Nachfinanzierungen zu vermeiden.
Tipp 10: Kostenspiegel führen!
Damit du deine Hausbau-Kosten jederzeit im Blick hast, solltest du jede einzelne Rechnung prüfen und über die Gesamtkosten Buch führen. Es kann passieren, dass einzelne Arbeiten mehrfach in Rechnung gestellt werden oder zu viel Material berechnet wird. Daher nicht gleich überweisen, sondern genau checken. Damit du deine Gesamt- und Mehrkosten im Blick hast, empfiehlt es sich einzelne Posten, Beträge und Rechnungen in einer Kalkulation einzutragen. Hierfür haben wir Excel benutzt. So haben wir jederzeit einen Überblick über Mehrausgaben, die wir an anderen Stellen wieder hereinholen konnten.
FAQ: Wichtige Fragen und Antworten zu den Hausbau Kosten
💶 Wie viel Eigenkapital wird benötigt?
Als Faustregel kannst du mit mindestens 5,5 % des Kaufpreises rechnen, den du als Eigenkapital-Anteil für deine neue Immobilie planen und haben solltest. Dies macht in etwa den Anteil für Grunderwerbssteuer sowie Notar- und Gerichtskosten aus. Beachte, dass je höher dein Eigenkapital-Anteil ist, desto günstiger dir die Baufinanzierung von der Bank angeboten wird.
⚒ Was kostet ein Neubau 2021?
Seit 2010 sind die Baukosten stark gestiegen. Vor 11 Jahren lagen die durchschnittlichen Baukosten in Deutschland noch bei 1.450 €. Heute liegen die Baukosten für einen Neubau in 2021 bereits bei 2.000 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Das ergibt eine Steigerung um 38 Prozent. In unseren Nachbarländern Schweiz (3.000 €/m²) und Österreich (2.200 €/m²) sind die Baukosten sogar noch höher.
🚧 Was kostet ein Keller?
Ein Keller bietet einen gewissen Nutzen. Doch die Mehrkosten zu der Bodenplatte sind enorm und betragen zwischen 250 und 400 € je Quadratmeter. So kostet ein Keller schnell 50.000 € während eine vergleichbare Bodenplatte nur 20.000 € kostet. Den Preis beeinflussen neben der Grundfläche vor allem die Beschaffenheit des Bodens und des Grundwasserspiegels. Zum Vergleich:
Art | Kosten |
---|---|
Gemauerter Keller (nicht im Grundwasser): | ca. 50.000 € |
Wasserdichter Betonkeller (Weiße Wanne, im Grundwasser): | ca. 70.000 € |
Bodenplatte: | ca. 20.000 € |
2 Kommentare zu „Hausbau Kosten: Was kostet es ein Haus zu bauen?“
Hallo,
mein Sohn hat für sein Bauvorhaben aktuell (2021) Angebote für Bodenplatte und das Kellergeschoss in Massivbauweise für 120000,- € und für Erdgeschoss und Dachgeschoss in Holzbauweise für 180000,- €. Das sind 300000,- € für 150 m² Wohnfläche; dies sind aber nur die Rohbaukosten. Also schon 2000,- € nur Rohbaukosten je m² Wohnfläche.
Erfahrungsgemäß kommen die Kosten für den Innenausbau und die gesamte Gebäudetechnik auf etwa gleiche Höhe. Für das fertige Haus müssen wir laut weiteren Angeboten aktuell (Sept. 2021) mit ca.600000,- € rechnen. Das wären insgesamt 4000,- € je m² Wohnfläche; bei mittlerem Standard!
Gruß
K.Amend
Hallo Karlheinz,
danke für das Teilen der Preise. Das ist natürlich eine Hausnummer. Ich würde da weiter Preise vergleichen. Die Nachfrage ist hoch und einigen Bauunternehmern geht es sehr gut, so dass sie beliebige Preise verlangen (können).