Nachdem der Rasen angelegt und unser Spielturm aufgebaut waren, haben wir uns dem Hochbeet gewidmet. Wir wollten in Küchennähe ein Kräuter- und Gemüsebeet anlegen. Entschieden haben wir uns für eine langlebige Variante. Wir wollten das Hochbeet mauern und mit Verblendsteinen bekleben, die zu unserem mediterranen Garten passen. Daher gibt es jetzt für dich eine Anleitung zum Mauern des Hochbeets.
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- Es gibt verschiedene Materialien aus denen du ein Hochbeet bauen kannst. Eins aus Stein bleibt dir viele Jahre erhalten und hat wärmehaltende Eigenschaften.
- Die richtige Ausrichtung und Planung eines Hochbeets ist sehr wichtig, damit du von allen Seiten gärtnern kannst.
- In meiner Anleitung beschreibe ich Schritt-für-Schritt wie du das Hochbeet bauen kannst.
- Ein Stein-Hochbeet ist teurer als ein fertiges Set aus z.B. Holz. Weiter unten findest du meine Kostenaufstellung.
Welche Vorteile und Nachteile bietet ein Hochbeet für Gemüse und Kräuter?
Hochbeete sind keine neue Erfindung des 20. Jahrhunderts. Bereits aus mittelalterlichen Aufzeichnungen ist bekannt, dass umzäunte Hochbeete in vielen Klostergärten üblich waren. Sie sind heute voll im Trend. Es ist kaum verwunderlich, dass die Vorteile stark überwiegen. Für uns hat sich die Arbeit voll gelohnt. Doch schauen wir uns die Vorteile und Nachteile genau an.
Vorteile
- Aufgrund seiner Höhe ist ein Hochbeet extrem bequem. Das lästige Bücken entfällt für dich und gerade im fortgeschrittenen Alter ist das sehr vorteilhaft.
- Die Zusammensetzung deines Hochbeets kannst du selbst bestimmen. Ein Hochbeet besteht in der Regel aus verschiedenen Schichten aus organischem Material. So eine Mischung ist nährstoffreicher als Gartenerde. Die Ernte verspricht daher besonders gut zu werden.
- Aufgrund des Verrottungsprozesses in deinem Hochbeet entsteht natürliche Wärme. Das fördert das Wachstum deines Gemüses und deiner Kräuter. Teils kann sogar noch im Winter frisches Gemüse geerntet werden.
- Aufgrund der Höhe bleiben ungebetene Gäste wie Nacktschnecken weitestgehend fern (an Schutzkanten denken). Wenn du unten ein engmaschiges Drahtnetz verlegst, sind auch keine Nager wie Wühlmäuse an deinem Gemüse.
Nachteile
- Längere Fahrtwege
- Beschränkte Auswahl auf den Hersteller
Aus welchen Materialarten bestehen Hochbeete?
Du fragst dich sicher aus welchen Materialien du ein Hochbeet am besten bauen solltest. Neben den einfachen Hochbeeten aus Holz gibt es eine Vielzahl von anderen Materialien. Teils sind Gartenfreunde echt kreativ, was den Bau von Hochbeeten angeht. So werden Paletten, Rasengittersteine, alte Wasserfässer, Betonschachtringe oder andere Konstruktionen für das Hochbeet entfremdet. Folgende Auflistung zeigt dir, welche Materialarten am meisten verwendet werden.
Holz
- Eine Einfassung aus Holz ist besonders günstig.
- Holz lässt sich einfach verarbeiten.
- Aufgrund der natürlichen Optik ist Holz sehr beliebt.
- Ohne Imprägnierung verrottet dein Hochbeet sehr schnell.
- Selbst mit Imprägnierung weißt ein Hochbeet aus Kiefernholz nur eine Lebenszeit von wenigen Jahren auf.
- Ein Holzbeet ist bei mangelhafter Ausführung nicht stabil.
Metall
- Ein Hochbeet aus Metall ist lange haltbar.
- Wenn du als Material Edelrost, Aluminium oder Edelstahl wählst, bekommst du eine optisch-moderne Einrichtung deines Gartens.
- Metall-Hochbeete sind stabil.
- Metall-Hochbeete lassen sich schlecht bearbeiten/anpassen.
- Ein Hochbeet aus Aluminium ist teurer.
- Aufgrund des dünnen Materials gibt es keine Wärmedämmung.
- Ein Metall-Hochbeet kann nicht zerlegt werden, wenn der Inhalt verrottet und neu befüllt werden muss.
Kunststoff
- Kunststoff ist leicht und lässt sich einfach transportieren.
- Kunstoff-Hochbeete sind günstig.
- Kunststoff ist nicht UV-beständig. Daher verblasst die Farbe mit den Jahren.
- Ein Schutz mit einer Folie ist erforderlich, da sonst Kunststoffe mit der Zeit schädliche Stoffe an das Füllmaterial abgeben können.
- Ein Hochbeet aus Kunststoff lässt sich nur schwierig an die eigenen Bedürfnisse anpassen (z.B. schneiden, erweitern).
Stein
- Ein Stein-Hochbeet ist besonders langlebig und robust.
- Optisch kannst du es gestalten wie du willst und deinem Garten anpassen.
- Aufgrund der hohen Materialdichte speichert das Stein-Hochbeet die Wärme lange Zeit. So hast du sogar teils im Winter noch Erträge.
- Der Aufbau ist recht aufwändig.
- Je nach Material ist ein solches Beet teurer.
- Falls du dich entscheidest dein Hochbeet abzureißen, wird es körperlich anstrengend.
Umfrage: Welches Material ist für ein Hochbeet am besten?
Vorbereitung und Planung vom Hochbeet
INFO
In dieser Anleitung möchte ich beschreiben, wie ich mein Hochbeet selber gebaut habe. Wir haben gemauert. Das heißt: Wir haben aus Kalksandstein das Hochbeet hochgemauert und das Hochbeet mit Naturstein-Verblendern beklebt. Dadurch sieht das Hochbeet natürlich mega aus. Der Preis ist es aber auch. Es ist eine Art Luxus-Variante, die wir gewählt haben, damit das Hochbeet gut zum Rest unseres Gartens passt.
Sollte ich eine Ausrichtung beachten?
Damit dein Hochbeet maximale Sonneneinstrahlung bekommt, solltest du Lage und Ausrichtung beachten. Eine Nord-Süd-Ausrichtung der Längsachse ist optimal, damit du maximale Sonneneinstrahlung hast. Ein „Windfang“ nördlich von deinem Beet ist ebenfalls ganz gut. Eine Hecke oder Mauer schützt dein Hochbeet vor kaltem Wind.
Welche Arbeitshöhe und Breite ist optimal?
Die optimale Arbeitshöhe liegt irgendwo zwischen 70 und 100 cm. Am besten probierst du es selbst aus. Wir haben eine Höhe von 83 cm gewählt und finden die Höhe als sehr angenehm (Konstantin ist 1,89 m und Anna 1,69 m). Zusätzlich sollte dein Hochbeet von beiden Seiten erreichbar und nicht breiter als 130 cm sein. Dadurch kannst du dein Hochbeet von beiden Seiten gut bewirtschaften. Die Länge kannst du beliebig variieren – je nachdem wie viel Gemüse du später ernten möchtest.
Hochbeet selber bauen: Was brauche ich?
Damit du ein Hochbeet mauern kannst, brauchst du folgendes Material:
- Beton (z.B. Estrichbeton oder selbst anmischen)
- Mauermörtel
- Mauersperrbahn
- Kalksandsteine (wir haben 17,5-er genommen. 11,5-er reichen auch)
- Kalksandsteinkleber
- Dichtschlämme
- Noppenbahn oder Folie
- Armierungsmörtel und Armierungsgewebe
- Natursteinkleber
- Natursteinverblender
Zum Mauern brauchst du natürlich auch entsprechendes Werkzeug. Folgende Checkliste hilft dir alles zusammen zu suchen:
- Schaufel
- Schubkarre
- Wasserwaagen (verschiedene Längen)
- Gummihammer
- Maurerkelle, Glättkelle, Zahnkelle
- Bohrmaschine mit Quirl
- Maurerschnur
- Cutter/Teppichmesser
- Kübel, Eimer
- Zollstock, Bleistift und Arbeitshandschuhe
Im ersten Schritt habe ich mir einen schönen Platz ausgesucht. Der Platz hat nahezu den ganzen Tag über Sonne. Die Längsseite ist in etwa Nord-Süd ausgerichtet. Die Nähe zur Küche ist gegeben. Als Außenmaß habe ich 130 x 290 cm mit der Maurerschnur abgesteckt. Baue dir das Beet nicht an die Grenze, so dass du von allen Seiten heran kannst.
Nun habe ich für das spätere Betonfundament etwa 20 bis 25 cm tief (spatentief) den Boden ausgehoben. Ziel war es am Ende ein etwa 15 cm tiefes Betonfundament zu haben. So steht das gemauerte Hochbeet stabil – Jahre lang. Ein stabiles Betonfundament ist wichtig, wenn du nicht möchtest, dass dir die teuren Natursteinverblender in einigen Jahren abfallen. Von der Breite war mein Aushub so breit wie die Kalksandsteine sind – also mindestens 17 cm. Damit du bisschen Spielraum beim Mauern hast, solltest du das Fundament etwas breiter ausheben.
TIPP
Steche die Grasnarbe ab und lege sie dir beiseite. Du wirst sie zum Befüllen deines Hochbeets später noch gebrauchen können.
Nun folgt das Betonfundament. Ich habe hier ein Mischungsverhältnis von 1 Teil Zement, 5 Teile Kies und ca. 4 Liter Wasser verwendet. Wie ihr auf dem Foto erkennen könnt, ist die Füllhöhe ca. 5 bis 10 cm unterhalb der Grasnarbe. Das ist so gewollt. Später kann ich die Natursteinverblender etwas tiefer kleben, so dass hier keine Lücken entstehen. Außerdem ist die Rasenfläche nicht in Waage und ich habe mehr Spielraum.
TIPP
Denke vor dem Betonieren unbedingt an die Gartenbewässerung. Ich habe hier schon ein mal das PE-Rohr verlegt. Nicht gedacht hatte ich an dieser Stelle an ein zweiadriges Kabel, um später das Gemüsehochbeet einzeln anzusteuern. So und falls ich irgendwann keine Lust mehr auf ein Gemüsehochbeet habe, baue ich mir das Hochbeet in einen Whirlpool um. :-)
Die erste Reihe habe ich, wie beim Mauern üblich, auf Mauermörtel in Waage gesetzt. Je sauberer du hier arbeitest, desto besser wird dein Ergebnis. Überlege dir Anhand der Steinformate wie viele Reihen du mauern musst, um später auf deine Wunschhöhe zu kommen. Ich habe drei Reihen mit dem Steinformat (6DF Normstein: 24,8 cm hoch) gemauert und auf die dritte Reihe einen 3 DF-Stein geklebt (11,3 cm hoch). Anschließend habe ich mit Mauermörtel Löcher gefüllt, so dass eine Ebene Fläche entsteht.
Kalksandstein zieht Wasser. Damit dein Hochbeet möglichst lange erhalten bleibt, solltest du die Steine innen und außen mit Dichtschlämme bestreichen. Du kannst hierfür eine Deckenbürste oder einen Flächenstreicher verwenden. Durch die Dichtschlämme ist dein Hochbeet weitgehend abgedichtet. Sobald die Dichtschlämme getrocknet ist, trägst du Armierungsmörtel (dieser hier ist gut) auf und verputzt Armierungsgewebe ein.
Zum Verputzen von Armierungsgewebe trägst du zuerst Armierungsmörtel auf. Anschließend legst du das Armierungsgewebe auf und verputzt es mit einer Glättkelle. Das geht ganz gut und schafft jeder Heimwerker. Achte nur darauf, dass dein Gewebe vollständig im Armierungsmörtel verschwindet.
Nun sind die Natursteinverblender dran. Gearbeitet habe ich hier ähnlich wie bei der Verkleidung meiner Wand im Wohnzimmer. Ich habe ganz unten begonnen und die erste Reihe Natursteinverblender in Waage verlegt. Ist die erste Lage getrocknet und fest, kann darauf aufbauend der Rest geklebt werden. Optimal ist es, wenn du von oben runterrechnest, so dass du die oberste Reihe nicht extra schneiden musst. Die Ecken habe ich „verzahnt“. Du kannst die Kanten auch schräg schneiden (das habe ich bei einem anderen Pflanz-Hochbeet in unserem Garten gemacht und sieht besser aus).
Zuletzt habe ich oben auf den Steinen noch eine Granit-Ablage geklebt. Diese dient als Ablage für geerntetes Gemüse, schützt das Mauerwerk vor Regen und ist ein zusätzliches Hindernis für Schnecken. Die einzelnen Platten mit einer Stärke von 3 cm habe ich mit einem Abstand von 5 mm verklebt und anschließend mit zementärem Natursteinfugenmörtel verfugt.
Damit steht das Hochbeet bereits. Im nächsten Schritt muss es natürlich noch befüllt werden.
FAQ: Wichtige Fragen zum gemauerten Hochbeet
Kalksandsteine schneidest du am besten mit einem großen Winkelschleifer und entsprechender Scheibe für Stein. Verwende dazu eine Atemschutzmaske, eine Schutzbrille und Gehörschutz.
Wer sich ein Hochbeet mauert, sollte sicher sein, dass das kein kurzlebiges Hobby ist. Einmal erstellt, sollte es für mehrere Jahre stehen. Das ist auch der große Vorteil, da hier kein Holz zum Einsatz kommt, welches du in den nächsten Jahren pflegen oder austauschen musst. Falls du doch mal dein Hochbeet entfernen möchtest, solltest du dir einen Schuttcontainer bestellen und mit einem Vorschlaghammer und Stemmhammer aktiv werden. Viel Arbeit wird hier das Betonfundament machen. Von Vorteil ist, dass ich dieses tiefer unter der Grasnarbe habe und gegebenenfalls das Beton mit Erde überdecken und darauf Rasen sähen kann, falls ich das Hochbeet mal entfernen möchte.
So ganz genau hatte ich die Kosten nicht im Überblick, da ich viele Materialien noch aus der Bauphase da hatte. Aber du kannst mit folgenden Kosten rechnen.
Beschreibung | Preis |
Kalksandsteine | 214 € |
Mauermörtel | 7,50 € |
Beton | 15 € |
Bitumen Mauerabsperrbahn | 7 € |
Dichtschlämme | 10 € |
Noppenbahn | 20 € (diese hier ist für Hochbeete ohne Weichmacher) |
Armierungsmörtel | 12,45 € |
Armierungsgewebe | 37,80 € |
Natursteinkleber | 19,90 € |
Natursteinverblender | ca. 30 €/m² => 201 € (6,72 m²) |
Natursteinplatten | ca. 25 €/lfm => 202,50 € (8,1 laufende Meter) |
Wühlmausgitter: | ca. 15 € (das hier ist gut) |
Gesamt: | ca. 765 € |
Insgesamt kannst du also mit etwa 765 € für so ein gemauertes Hochbeet rechnen. Das ist natürlich auf den ersten Blick sehr teuer. Schließlich gibt es Aluminium Hochbeete bereits in der Größe für etwa 300 bis 500 €. Andererseits hast du hier ein Hochbeet aus Stein, welches ein optisches Highlight im Garten ist und dir lange Zeit erhalten bleibt. Außerdem kannst du die Größe selbst bestimmen und bist in der Ausführung flexibel.

Damit ist das Hochbeet errichtet. Für so ein Projekt kannst du 3 bis 5 Tage einplanen – je nachdem wie schnell du beim Mauern bist und wie viel Zeit du aufwendest. Im nächsten Artikel geht es darum das Hochbeet zu befüllen. Denn davon hängt maßgeblich ab, wie die Ernte in den nächsten Jahren ist. Schreibt mir gerne Kommentare mit allem was euch beschäftigt. Habt ihr schon mal ein Hochbeet angelegt?
- [1] https://www.hochbeetfreunde.de/materialarten/
- [2] https://www.obi.de/magazin/garten/beet/hochbeet-befuellen
2 Kommentare zu „Hochbeet bauen: Anleitung zum Anlegen eines Gemüse-Hochbeets aus Stein“
Hallo Konstantin,
wir haben den Bau eines Hochbeets nach deiner Vorlage in Angriff genommen. Prinzipiell läuft alles super, was unter anderem auch an deiner guten Anleitung liegt.
Demnächst wird die bereits hochgezogene Mauer, die solang noch mit einer Abdeckplane vor Wasser geschützt wird, geschlämmt. Weißt du noch, welche Dichtschlämme du für diesen Schritt genommen hast?
Des Weiteren wollte ich dich fragen, wie du die Noppenbahn bzw. das Wüglmausgitter im Inneren befestigt hast. Mir schwebt da die Variante Bohren mit anschließendem Verschrauben inkl. Unterlegscheibe vor.
Ich würde mich freuen von dir zu hören.
Liebe Grüße und schönes Wochenende, Matthias
Hallo Matthias,
wahrscheinlich schon etwas spät, aber ich denke für die anderen Leser wird es interessant sein.
Ich hatte das Wühlmausgitter etwas größer geschnitten als es sein musste und dann seitlich hochgelegt. Das war auch „press“ an der Wand, so dass da kein Spielraum mehr war. Auf zusätzliche Befestigung habe ich daher verzichtet.