Eine der wichtigsten Entscheidungen, die maßgeblich die Optik eines Eigenheims beeinflusst, ist die Wahl der Fassade. Die meisten Menschen entscheiden sich für die Putzfassade. Doch gibt es zahlreiche andere Fassadenarten, wie Holz, Glas, Keramik oder Klinker. Jede Fassade hat eigene Vorteile und Nachteile. In dem Beitrag schauen wir uns die Unterschiede und Kosten an. Im Vergleich siehst du, welche Fassade in deiner Situation sinnvoll ist.
Das Wichtigste zusammengefasst
Beim Hausbau musst du dich mit der Fassadengestaltung beschäftigen. Sie bestimmt zusammen mit dem Dachaufbau maßgeblich die Optik deines Hauses. Da die Fassade nachträglich nicht geändert werden kann, solltest du dir gut überlegen und eine Fassade wählen, die im Hinblick auf Preis, Pflegeaufwand und Robustheit zu deinen Ansprüchen passt.- Die Fassade wertet dein Haus optisch auf. Sie ist gleichzeitig ein Schutzmantel für dein Gebäude.
- Vergleichsweise günstig in der Errichtung sind Putz-, Beton- und Holzfassaden.
- Teuer ist eine Fassade mit Klinker oder Glas.
- Für eine Fassade fallen Kosten ab 35 €/m² aufwärts an. Glasfassaden sind besonders teuer (>400 €/m²).
- Je nach Fassadenart ist der Pflegeaufwand niedrig bis hoch.
- Klinkerfassaden sind langlebig, robust und pflegeleicht.
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Bevor es losgeht, würde mich interessieren, welche Art von Fassade dir am besten gefällt.
Holzfassade
Holzfassaden bieten eine ökologische, ästhetische und energetische Alternative zu Stein oder Putz-Fassaden. Wer an das Klima denkt, wird gleich an Holz denken. Eine Vollverschalung eines Einfamilienhauses kann etwa 4 Tonnen CO² speichern. Wer seine Fassade mit Massivholz verkleidet, sorgt für ein harmonisches und lebendiges Bild. Die Verkleidung ist langlebig, witterungsbeständig und effizient.
Wer ein Holzhaus baut, kann die Fassade dadurch optisch aufwerten. Aber auch Kombinationen aus Holz mit Putz, Klinker oder Schiefer sind modern und können einzelne Hauselemente, wie Erker oder Gauben, besonders hervorheben. Wegen der gutem Wärmedämmung eignet sich Holz auch für Niedrigenergiehäuser. Das Material senkt daher Energiekosten, erhöht Schall- und Brandschutz und schützt im Sommer vor der Hitze.
Folgendes Video zeigt dir, wie eine Holzfassade in der Praxis erstellt wird:
Als Holzarten für Holzfassaden sind im Handel Fichte, Douglasie, Lärche, Kiefer, Red Pin, Sipo, Western Red Cedar und Thermo Apse weit verbreitet. Das Holz selbst kann vielfältig angeboten werden: Glattkantbrett, Faseprofil, Blockhausprofil, Nut- und Federprofil, Softlineprofil, usw.
Eine Holzfassade ist in der Regel folgendermaßen aufgebaut:
- Rahmenholz
- Dämmung
- Windsperre
- Lattung
- Fassadenhölzer
Essenziell ist bei der Holzfassade die Hinterlüftung, damit es zu keiner Feuchtigkeit und Schimmelbildung kommt.
Wie pflege ich eine Holzfassade?
Wer überlegt sein Haus mit Holz zu verkleiden, befürchtet eine begrenzte Lebensdauer. Dabei kann eine Holzfassade bei fachgerechte Montage und Pflege auch langlebig und widerstandsfähig sein. Wichtig ist, dass das Holz nicht dauerhaft feucht sein darf. Wasser muss also immer gut ablaufen können. Dann kann die Fassade aus Holz mindestens 30 Jahre alt werden – oft deutlich länger. Zwar verfärbt sich das Holz, verformt sich und verblasst, ist als Holzfassade aber weiterhin geeignet.
Wenn du eine gestrichene Holzfassade möchtest, muss du den Anstrich erneuern. Je nach Qualität der Farbe und Witterung ist das nach 5 bis 20 Jahren erforderlich.
Wie hoch sind die Kosten für eine Holzfassade?
Wie hoch er Preis für eine Holzfassade ist, hängt von der Holzart und der Art der Fassade. Vorhangfassaden mit Dämmung sind teurer als reine Fassadenverkleidungen ohne Dämmung.
Auch die Konstruktion wirkt sich auf die Kosten aus. Einfache Fassadenverkleidungen mit einer Traglattung kosten ab 50 €/m².
Je nach Holzqualität und -art kann der Preis aber auch deutlich höher sein. Eine Holzfassade mit Dämmung nach EnEV-Vorgaben startet bei 100 €/m² und kann bis 200 €/m² und darüber gehen.
Anbringen einer Holzfassade mit sibirischer Lärche und Steinwolldämmung (160 mm) für eine Fassadenfläche von 200 m²: 31.200 € *
Welche Vorteile & Nachteile hat eine Holzfassade?
- ökologische und natürliche Fassade
- vielfältiger Stil von Landhausstil bis modern
- lange Lebensdauer (bei Thermoholz)
- Kombination mit Wärmedämmung möglich
- Verfärbungen der Oberfläche
- Pflege notwendig (regelmäßige Behandlung)
- Teurer als Putzfassade
Putzfassade
Beim privaten Wohnungsbau kommt die Putzfassade so oft wie keine andere Fassadenart zum Einsatz. Dabei ziehen die Putzer verschiedene Putzschichten auf die Außenwand. Ein Unterputz gleicht Unebenheiten aus und der Oberputz bildet den optischen Abschluss. Beliebt ist das WDVS (Wärmedämmverbundsystem), welches einen mehrschichtigen Wandaufbau ergibt.
Der Aufbau bei einer Putzfassade ist:
- Außendämmung mit Befestigung
- Unterputz mit Armierungsgewebe
- Oberputz
Eine hochwertige Putzfassade ist mit Putzen aus Silikon- und Kunstharzen versiegelt. Einige Hersteller bieten einen Wasser abweisenden Lotuseffekt (Nano-Beschichtung), die gut und lange vor Schmutz und Feuchtigkeit schützen soll.
Video: Fassade verputzen von Hornbach
Bei Fassadensystemen macht nach den Daten des Fraunhofer Instituts EPS (expandiertes Polystyrol / Styporor) einen Anteil von 80 % aus. Mineralwolle macht nur 10 % aus. Insgesamt wurden im Jahr 2010 9,6 Mio. m² an Wärmedämmverbundsystemen verbraucht. Bis 2021 dürfte der Anteil noch ordentlich gewachsen sein.
Wenn du Außenputz wählst, hast du die freie Farbwahl. Auf die Farbe der Hausfassade geht häuserbauen.net gezielt ein, denn die bestimmt maßgeblich das Erscheinungsbild deines Hauses. Pauschal lässt sich sagen, dass helle Farben das Haus optisch vergrößern. Weiße Töne sind und bleiben zeitlos sowie modern. Allerdings hat weiß auch entscheidende Nachteile: Es wird schnell schmutzig. Daher greifen beim Neubau viele Bauherren im Sockelbereich zu dunklen Tönen und Materialien.
Wie muss ich eine Putzfassade pflegen?
Täglich wird die Putzfassade fünf Einflüssen ausgesetzt:
- Organische Angreifer wie Algen, Pilze und Moose.
- Feuchtigkeit
- Hagel & Wind
- Schmutzpartikel
- Temperaturschwankungen
Diese Einflüsse hinterlassen Spuren an der Putzfassade. Zur Reinigung empfiehlt es sich einen wassersparenden Hochdruckreiniger zu wählen, dem ein mildes und umweltschonendes Reinigungsmittel beigemengt wird. Auch Dampfreiniger sind extrem wassersparend und eignen sich. Durch die heißen Wasserdampf töten diese Algen und Pilzsporen, so dass diese nicht im Putz festsetzen.
Eine WDVS-Fassade bzw. eine mit Kunstharzputzen darfst du nicht mit heißem Dampf reinigen. Auch Hochdruckreiniger sollten wenn überhaupt nur mit großem Abstand eingesetzt werden. Besser ist hier eine weiche Bürste mit einem milden Seifenwasser. Bei Bedarf kannst du einen Algenentferner hinzu geben.
Die Pflege der Fassade kann in Eigenleistung erfolgen. Als Eigenheimbesitzer kannst du dies selbst machen. Das gilt für einen Bungalow. Bei einem höheren Haus sieht das anders aus, wenn man auf einer Leiter steht und mit Werkzeug hantieren muss. Bei einer WDVS-Fassade musst du sogar aufpassen keine Druckstellen mit einer angelehnten Leiter zu erzeugen. Hier ist eine Stehleiter oder sogar ein Gerüst von Vorteil.
Fassadenreiniger haben unter Umständen sogar entsprechende Geräte (Lanzensysteme) mit denen die Fassadenreinigung ohne Gerüst zu bewerkstelligen ist. Damit entfallen die sonst üblichen teuren Gerüstaufbauten.
Welche Kosten fallen beim Verputzen an?
Für das Verputzen einer Fassade kannst du mit Materialkosten in Höhe von 35 bis 60 €/m² rechnen. Beachte, dass es bei einer Wärmedämmung zu zusätzlichen Kosten kommt und die Preise pro m² bei 120 bis 140 €/m² liegen können. Hinzu kommen noch die Kosten für das Gerüst. Für die Arbeit kannst du mit etwa 50 €/m² rechnen. Das Gerüst kostet für 4 Wochen ca. 1.000 € Miete.
Eine Fassade eines Einfamilienhauses mit 160 m² Fläche soll neu verputzt werden. Hierfür sind nachfolgend einige Preise – je nach Fassadenanstrich:
Putzart | Preis |
---|---|
Lottuseffektanstrich | 4.640 € |
Silikonharzanstrich | 4.000 € |
Armierungsputz | 10.040 € |
WDVS | 24.000 € |
Was sind die Vorteile und Nachteile einer Putzfassade?
- Großer Gestaltungsspielraum: Verschiedene Farben und Oberflächen
- Preiswert: Geringerer Materialpreis als bei Klinker
- Geringer Wartungsaufwand: Streichen alle 10 bis 15 Jahre
- Senkung des Energieverbrauchs: Als WDVS Heizkosten-Einsparungen bis 30 %
- Empfindlicher gegenüber Wettereinflüssen (vor allem Hagel)
- Verschmutzt schnell
- Reparaturen oder Neuanstrich alle 10 bis 15 Jahre
- Ausbesserungen bei farbigem Putz schwer möglich
- Nicht so robust wie Klinker oder Beton
Klinkerfassade
Klinker ist ein hart gebrannter Ziegelstein. Seine Poren sind durch den Brennvorgang geschlossen. Dadurch nimmt der Klinker kaum Wasser auf, lässt aber auch keine Feuchtigkeit hinaus. Gerade im Norden bei dessen rauem Klima ist Klinker weit verbreitet und wegen der hohen Lebensdauer beliebt. Häuser mit Klinkerfassade haben einen zweischaligen Aufbau.
Es gibt aber immer noch drei Varianten von Klinkerfassaden, die sich unterscheiden:
- Klinker
- Verblender
- Backsteine
Definiert sind die Varianten der Vormauerziegeln für Klinkerfassaden in der DIN 105-100.
Klinker sind Naturprodukte, die aus reinem Ton bei Temperaturen von mehr als 1.000 Grad °C gebrannt werden. Bindemittel, Kalk und Zement werden nicht eingearbeitet. Gängige Größen werden mit den Abkürzungen aus folgender Tabelle angegeben.
Abkürzung | Klinkerformat | Größe des Klinkers | Anzahl Klinker je m² Fassade |
---|---|---|---|
NF | Normalformat | 240 x 115 x 71 mm | 48 Stück |
DF | Dünnformat | 240 x 115 x 52 mm | 64 Stück |
2DF | Zweifachtes Dünnformat | 240 x 115 x 113 mm | 32 Stück |
Info: Es gibt noch eine Reihe weiterer Formate wie WDF, WF, LDF, ModF, RF, OF und ARF. |
Wie muss ich Klinker pflegen?
Im Vergleich zu anderen Fassaden gelten Klinkerfassaden als sehr pflegeleicht. Ein Schutzanstrich, wie bei der Holzfassade, ist nicht notwendig. Lediglich eine Reinigung bei Verschmutzung kann nötig werden. Allerdings fallen Verschmutzungen wegen des rustikalen Klinkers kaum auf. Mit Wasser und einer großen Bürste lassen sich aber Verschmutzen leicht entfernen. Nach Jahren kann es vorkommen, dass sich aus den Fugen Mörtelstücke lösen. Hier lassen sich Fugen aber entfernen und neu verfugen.
In Deutschland werden pro Jahr etwa 24,6 Mio. Tonnen Klinker produziert.
Wie teuer ist eine Klinkerfassade?
Eine Klinkerfassade gehört zu den höherpreisigen Fassadenarten. Dafür ist der Klinker sehr pflegeleicht. Du kannst mit Kosten in Höhe von 120 bis 150 €/m² rechnen. Enthalten sind hier bereits Dämmung, Klinkersteine, Anker und Mörtel sowie Arbeitskosten.
Welche Vorteile und Nachteile bietet Klinker?
- Optisch schöne Fassade
- Geringer Pflegeaufwand
- Hohe Lebensdauer
- Optimaler Schutz vor Witterung
- Hoher Schall- und Wärmeschutz
- Umweltfreundlich, da aus natürlichen Rohstoffen
- Effektiver Brandschutz
- Höhere Material- und Arbeitskosten
- Gute Klinker-Maurer schwer zu finden
Putz-/Klinker-Fassade als Kombination
Denkbar und im modern sind bei Fassaden auch Kombinationen aus Putz und Klinker. So lassen sich bei Häusern bestimmte Bereiche (z.B. Giebel, Erker oder Stockwerke) besonders hervorheben. Folgende Galerie zeigt einige Beispiele aus Neubaugebieten.
Betonfassade
Betonfassaden (Sichtbeton) sind wirtschaftlich und haben viele Funktionen wie Sicht- und Sonnenschutz und dienen der Temperaturregulierung. Sie können als Sandwichelement, Betonwerksteinfassade oder als vorgehängtes Fassadenelement aufgebaut sein. Bei Ersterer ist der Aufbau wie folgt: Tragschicht, Wärmedämmschicht und Vorsatzschicht. Sandwitchelemente werden im Werk hergestellt und haben daher eine hohe Sichtqualität.
Für alle Betonfassaden gilt aber, dass sie langlebig, robust und intelligent sind, was die verschiedenen Funktionen angeht. Oberfläche, Farbe, Formen und Haptik lassen sich frei gestalten. Es sind großformatige Bauteile möglich, die einen geringen Pflegeaufwand haben. Durch Kombination mit Dämmungen sind sie in Sachen Wärmeschutz und Dämmeigenschaften anpassbar (U-Wert optimierbar).
Muss ich eine Betonfassade pflegen?
Betonfassaden sind sehr pflegeleicht. Eine Reinigung ist mit einem Hochdruckreiniger, mit Bürsten und mildem Seifenwasser (oder Stein- bzw. Kernseife) möglich. Gestrichene Betonfassaden müssen alle paar Jahre einen neuen Anstrich erhalten. Beton kann eine Hydrophobierung erhalten, so dass Schmutzpartikel nicht mehr in die Poren eindringen.
Eine schonende Variante zur Entfernung von Moos von einer Betonfassade ist Trockeneisstrahlen. Folgendes Video zeigt den Reinigungsvorgang.
Welche Preise werden für Betonfassaden verlangt?
Im privaten Hausbau wird Beton als Fassadenart kaum eingesetzt. Meist werden Fassaden großer Bauten mit Betonbauteilen ausgeführt. Die Materialkosten sind bei Fertigteilen günstig. Die Preise hängen stark von der Betonbearbeitung ab. Pauschal gesagt ist Sichtbeton etwa 30 bis 50 Prozent teurer als eine herkömmliche Betonschalung. Pro m² Sichtbeton liegen die Kosten bei mindestens 25 €. Für den Preis maßgeblich sind die sogenannten Sichtbetonklassen SB1 bis SB4. Während SB1 die geringsten Kosten und Anforderungen stellt, ist die Betonoberfläche nach SB4 am hochwertigsten und teuersten.
Sichtbetonklasse | Eignung | Preisbereich |
---|---|---|
SB1 | Privat genutzte Eigenheime | 15 bis 20 €/m² |
SB2 | Privat genutzte Eigenheime | 40 bis 50 €/m² |
SB3 | Privat genutzte Eigenheime | 50 bis 70 €/m² |
SB4 | Wohnräume oder anspruchsvolle Gestaltung von repräsentativen Bereichen | 60 bis 100 €/m² |
Was sind Vorteile und Nachteile einer Betonfassade?
- Gestaltungsvielfalt
- Robust
- Widerstandsfähig
- Günstiges Material
- Kaum Pflege
- Keine Folgekosten
- Hoher Schallschutz
- Hoher Energie- und CO²-Aufwand bei Produktion
- langsame Feuchtigkeitsabgabe (nach Herstellung)
Glasfassade
Beste Transparenz erreichst du mit einer Glasfassade. Diese wirken optisch leicht und ermöglichen eine einheitliche und moderne Gebäudehülle. Im urbanen Bereich werden diese bei Hochbauten sehr oft eingesetzt. Sie bringen viel Helligkeit in den Raum und steigern dadurch das Lebensgefühl.
Eine hochwertige Glasfassade schützt dich vor Sonne & Schall. Sie bietet dir eine Wärmedämmung und ist UV-durchlässig. Allerdings erreichen selbst leistungsfähige Gläser nur einen U-Wert von 0,5 W/m²K. Meist schaffen Glasflächen aber nur 0,7 W/m². Zum Vergleich: Mauerwerk erreicht einen U-Wert von 0,15 W/m². Für hohe Sicherheit sorgen ESG (EinscheibenSicherheitsGlas) und VSG (VerbundSicherheitsGlas).
Da Glas selbst nicht die Last eines Gebäudes tragen kann, werden Glasfassaden häufig als sogenannte getrennte Vorhangfassade errichtet. In der modernen Architektur wird die Glasfassade als Stilmittel verwenden. Öffentliche Gebäude und Institutionen wirken dadurch hochwertig und vermittelt Offenheit. Beim Hausbau werden Glasfassaden wegen industrieller Produktion immer öfter eingesetzt.
Durch Verspiegelungen des Außenglases ist ein Sichtschutz möglich. Für Sonnen- und Wärmeschutz sorgen Mehrscheiben-Isolierglaslösungen.
Wie pflege ich eine Glasfassade?
Glas hat den Nachteil, dass Verschmutzungen schnell sichtbar sind. Wasserflecken sehen unschön aus. Daher ist die Reinigung der Glasfassade – wie bei einfachen Fenstern – häufig notwendig und bei großen Bauten aufwändig.
Wie teuer ist eine Glasfassade?
Wie teuer eine Glasfassade wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Vorsatzfassade oder einschalige Fassadenkonstruktion?
- Größe der Fassadenfläche
- Statischer Aufwand
- Glasart (U-Wert, Glasstärke, Glasart)
- Errichtungskosten
- Kosten für Unterkonstruktion (nur bei zweischaligen Fassaden)
Für die Kosten kannst du ab 400 €/m² aufwärts veranschlagen. Oft sind wegen Unterkonstruktionen und individuellen Ausführungen Glasfassaden sogar noch deutlich teurer. Laut einer Nachhaltigkeitsstudie zu Fassdenkonstruktionen vom Deutschen Naturwerkstein-Verband ist eine Glasfassade im gesamten Lebenszyklus sogar teurer als eine Natursteinfassade (Gesamtkosten-Differenz von 76 %).
Welche Vorteile bietet die Glasfassade und welche Nachteile?
- Optimaler Lichteinfall
- Leichte Optik
- Moderner Look
- Gefahr für Vögel, die das Glas nicht erkennen bzw. Spiegelungen der Landschaft sehen.
- Sonneneinstrahlung erwärmt im Sommer den Innenraum stark.
- Hagel und hoher Winddruck können Scheiben beschädigen.
- Glas kann blenden und Sonnenstrahlen extrem bündeln.
- Statische Werte von Glas sind schwach. Aufwendige tragende Konstruktion notwendig.
- Hoher Reinigungsaufwand.
- Eingeschränkte Privatsphähre.
- Eventuell professionelle Glasreinigung notwendig.
- Sehr teuer.
Fassadenarten im Vergleich
Damit du dich für eine der Fassaden entscheiden kannst, haben wir in der folgenden Tabelle nochmal alle Vorteile und Nachteile gegenübergestellt. Dies ermöglicht dir schnell die Fassadenarten zu vergleichen.
Kosten für Errichtung | Pflege | Vorteile | Nachteile | |
---|---|---|---|---|
Holzfassade | niedrig bis hoch je nach Holzart und Unterkonstruktion | hoch Anstrich nach 5 bis 20 Jahren notwendig |
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Putzfassade | niedrig | mittel Anstrich nach 10 bis 15 Jahren |
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Klinkerfassade | mittel bis hoch | niedrig |
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Betonfassade | niedrig | niedrig |
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Glasfassade | mittel bis sehr hoch | mittel (Glasreinigung) |
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Welche Fassade ist am Besten?
Welche Fassadenart eignet sich nun am Besten? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Wer durch ein Neubaugebiet fährt, wird beim privaten Eigenheimbau Häuser mit Holz-, Putz- oder Klinkerfassade finden. Diese drei Fassadenarten sind zumindest in Deutschland am weitesten verbreitet. Auch Kombinationen der Fassadenarten – wie Putz-Klinker – sind beim privaten Hausbau im Trend.
Aber auch große Glaselemente, wie Schiebetüren oder Glasfronten, werden beim privaten Hausbau immer öfter eingesetzt.
Zu den wichtigsten Kriterien deiner zukünftigen Fassade sollten gehören:
- Langer und sicherer Witterungsschutz
- Einhalten und unterbieten der Wärmeschutzverordnung
- Optimaler Schallschutz nach Außen und Innen
- Pflegeleicht
- Lange Lebensdauer ohne Reparaturen
- Ausgleich von Luftfeuchtigkeit zu Innenwänden
Welche Fassade dein Haus erhält, ist daher eine Frage des Geldes und des Geschmacks. Wie du der Tabelle oben entnehmen kannst, hat jede Art eigene Vorteile und Nachteile.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
- [1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161716/umfrage/klinkerproduktion-in-deutschland-seit-2000/
- [2] https://www.wko.at/branchen/stmk/gewerbe-handwerk/bau/Final_Studie-Fassadensysteme-im-Fokus-der-Lebenszyklusbet_2.pdf
Wir haben uns für die Klinkerfassade entschieden und bisher die Entscheidung nicht bereut. Für uns erschien sie optimal. Unseren Erfahrungsbericht findest du hier: „Klinkerarbeiten: Haus fertig geklinkert„.Wir wollten eine Fassade haben, die wir nicht alle 10 Jahre streichen müssen, weil sie unansehnlich geworden ist. Daher ist auch eine Putz-Klinker-Kombination nicht in Frage gekommen. Gerade hier ist der Pflegeaufwand genau so hoch wie bei der Putzfassade und was viele vergessen: Der Klinker muss gut abgeklebt werden. Fassadenfarbe lässt sich am Klinker nämlich sehr schlecht entfernen.