Balkonkraftwerk für Solarstrom: Lohnt sich das?

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Konstantin Matern
Autor & Heimwerker
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Artikel wurde geprüft am 25.08.2023
Balkonkraftwerk auf Wintergarten

Die zunehmende Bedeutung von erneuerbaren Energien wird immer offensichtlicher. Insbesondere in städtischen Gebieten, in denen der Raum begrenzt ist, bietet sich die Nutzung von Balkonkraftwerken an. Solche Mini-Solaranlagen sind eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. Sie stellen nicht nur eine erneuerbare Energiequelle dar, sondern tragen auch zur Unabhängigkeit von konventionellen Stromlieferanten bei. 

Meine Empfehlungen für Bauherren:

In diesem Artikel wird erläutert, was ein Balkonkraftwerk ist, welche Vorteile es bietet und wie wirtschaftlich es ist. Du findest auch eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, die zeigt wann sich ein Balkonkraftwerk amortisiert. Es werden auch die Voraussetzungen für die Nutzung solcher Systeme beleuchtet und Tipps für die optimale Planung und Installation gegeben.

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So funktioniert ein Balkonkraftwerk

Ein Balkonkraftwerk, auch als Plug-In-Solaranlage oder Mini-Solaranlage bekannt, ist eine kleine, kompakte Photovoltaikanlage, die man einfach auf dem Balkon, der Terrasse oder dem Garten installieren kann.

Balkonkraftwerk Funktionsweise
Balkonkraftwerk Funktionsweise: Schaubild (© Hausbauen24)

Der besondere Vorteil liegt in der Einfachheit der Installation: Man schließt es einfach an eine herkömmliche Steckdose an, und es beginnt, Solarstrom zu erzeugen. Immer mehr Menschen, die sich für nachhaltige Energie interessieren, wollen sich ein Balkonkraftwerk kaufen.

Felix Daumen hoch

Komponenten und der Nutzen

Von technischer Seite besteht ein Balkonkraftwerk aus einem oder mehreren Solarmodulen, einem Wechselrichter und dem notwendigen Montagematerial. Die erzeugte Energie wird vorrangig für den Eigenverbrauch genutzt, sodass man direkt von der Sonne in das hauseigene Netz einspeisen kann. Mit einem Balkonkraftwerk kann man also aktiv zur Energiewende beitragen.

Für dich habe ich alle wichtigen Punkte für ein funktionierendes Balkonkraftwerk zusammengefasst:

  • Solarpanele

    Solarmodule

    Das Herzstück eines Balkonkraftwerks sind die Solarmodule. Diese wandeln das Sonnenlicht in Gleichstrom (DC) um. Typischerweise sind die Module kleiner als bei Dachanlagen und können auf einem Balkon, einer Terrasse oder an einer Fassade montiert werden. Meist sind es auch wegen den begrenzten und erlaubten 600 Watt nur zwei Stück.

  • Wechselrichter

    Wechselrichter

    Der Gleichstrom aus den Solarmodulen wird über einen Wechselrichter in Wechselstrom (AC) umgewandelt. Dieser Wechselrichter ist für den Anschluss an das heimische Netz ausgelegt. Es handelt sich oft um Mikrowechselrichter oder Power Optimizer, die besonders gut für kleinere Anlagen geeignet sind.

  • Balkonkraftwerk Stecker

    Steckeranschluss

    Die Balkonkraftwerke sind so konzipiert, dass sie einfach über einen Stecker mit dem heimischen Stromnetz verbunden werden können. Dafür wird oft ein spezieller Schuko-Stecker verwendet.

  • Stromleitungen

    Einspeisung ins Stromnetz

    Der von den Solarmodulen erzeugte Strom fließt ins heimische Stromnetz und wird vorrangig von den elektrischen Geräten im Haushalt genutzt. Erst wenn mehr Strom produziert wird als benötigt, fließt der Überschuss ins öffentliche Stromnetz.

  • Zweirichtungszaehler

    Energiezähler

    In vielen Ländern ist es notwendig, den eingespeisten Solarstrom zu messen. Hierfür kann ein bidirektionaler Energiezähler erforderlich sein, der sowohl den Verbrauch als auch die Einspeisung misst.

  • Elektro Sicherheit

    Sicherheitsvorkehrungen

    Es ist wichtig, die Anlage gemäß den geltenden Vorschriften zu installieren. In einigen Ländern oder Regionen sind zum Beispiel ein Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) oder eine spezielle Absicherung notwendig.

Welche Vorteile bietet ein Balkonkraftwerk?

Bevor ich darauf eingehe, ob sich ein Balkonkraftwerk lohnt, möchte ich einige allgemeine Vorteile näher bringen. Und ja, ein Balkonkraftwerk hat viele Vorteile. 

Einfache Installation

Im Vergleich zu großen Photovoltaik-Anlagen ist die Installation eines Balkonkraftwerks einfach und kann oft ohne spezielles Werkzeug durchgeführt werden. Da ich beides bereits durchgeführt habe bzw. dabei geholfen habe, kann ich hier beide Installationen gut vergleichen. Ein Balkonkraftwerk ist je nach Montageart in wenigen Stunden installiert und im Betrieb. Bei einer großen PV-Anlage braucht ein Handwerker schon einige Tage..

Kosteneffizienz

Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk sind deutlich niedriger als für eine komplette Dach-Solaranlage. So können auch Menschen mit kleinerem Budget von Solarstrom profitieren. Mehr zu den Preisen & Kosten findest du weiter unten.

Unabhängigkeit

Obwohl es sich um eine kleine Anlage handelt, kann ein Balkonkraftwerk dazu beitragen, den eigenen Stromverbrauch zu senken und damit die Abhängigkeit vom Stromversorger zu reduzieren.

Umweltfreundlichkeit

Jede selbst erzeugte Kilowattstunde Solarstrom spart CO2-Emissionen und trägt zur Reduzierung von Treibhausgasen bei. Tatsächlich kann ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt rund 300 kg CO2 pro Jahr einsparen. Laut dem Bundesministerium für Umwelt soll ein Haushalt pro Jahr im Durchschnitt 10,8 Tonnen CO2 produzieren. Mit einem Balkonkraftwerk spart ein Durchschnittshaushalt also pro Jahr 330 kg und damit 3 % der CO2-Emissionen.

Flexibilität

Balkonkraftwerke sind ideal für Mieter oder Menschen, die keine großen baulichen Veränderungen an ihrem Wohnort vornehmen können oder wollen. Bei einem Umzug können die Anlagen leicht demontiert und mitgenommen werden.

Skalierbarkeit

Je nach Bedarf und verfügbarer Fläche können Heimwerker entscheiden, ob sie mit einem kleinen System beginnen und dieses später erweitern möchten.

Einfache Wartung

Da es sich um kleinere Systeme handelt, ist die Wartung in der Regel unkomplizierter und kann oft selbst durchgeführt werden. In der Regel sind Balkonkraftwerke aber wartungsfrei.

Förderungen und Vergünstigungen

In einigen Regionen oder Ländern gibt es Förderungen oder steuerliche Vergünstigungen für die Installation von Photovoltaik-Systemen, auch für kleine Balkonkraftwerke.

Lernmöglichkeit

Für technikbegeisterte Heimwerker bietet ein Balkonkraftwerk eine großartige Gelegenheit, mehr über Solartechnik und Energieerzeugung zu lernen.

Langfristig ist ein Balkonkraftwerk also eine Möglichkeit, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Mit der Entscheidung für ein solches System kann man zeigen, dass man die Bedeutung erneuerbarer Energien erkennt und bereit ist, einen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft zu machen.

Lohnt sich der Kauf eines Balkonkraftwerks?

Die Wirtschaftlichkeit eines Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Anschaffungs- und Installationskosten, der Menge an erzeugtem Strom und der Dauer der Nutzung.

Unabhängig von Umweltaspekten, möchten viele Mieter und Eigentümer wissen, ob sich ein Balkonkraftwerk sich wirtschaftlich lohnt. Hierbei möchte ich dir helfen. Ich nehme an, du kaufst ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt Peakleistung (die hoffentlich bei uns ins Deutschland bald ohne große Auflagen erlaubt sind).

Die Annahme

  • 8oo Watt Balkonkraftwerk mit 2 Solarmodulen und Wechselrichter
  • Wirkungsgrad von 21,5 Prozent
  • 25 Jahre Produkt- und Leistungsgarantie auf Solarmodule
  • 12 Jahre Garantie auf Wechselrichter
  • keine Verschattung und optimale Ausrichtung
  • Region Hannover
  • Steigerung des Strompreises um 3,4%
  • Aktueller Strompreis 37 Cent/kWh

Jährliche Stromerzeugung

Bei optimaler Ausrichtung und ohne Verschattung kann man in Hannover von etwa 900 kWh pro kWp ausgehen. Für 800 Watt (0,8 kWp) ergibt das:

				
					0,8 × 900 kWh = 720 kWh pro Jahr
				
			

Eigenverbrauch

Bei einer durchschnittlichen Eigenverbrauchsquote von beispielsweise 70% würdest du 504 kWh des erzeugten Stroms selbst nutzen. Der Rest (30% von 720 kWh) sind 216 kWh, die ins Netz eingespeist werden.

Ersparnis durch Eigenverbrauch

Jetzt können wir die Ersparnis durch den Eigenverbrauch berechnen, den du jedes Jahr durch dein Balkonkraftwerk hast.

				
					504 kWh × 0,37 €/kWh = 186,48 € im ersten Jahr.
				
			

Steigerung des Strompreises

Bei einer jährlichen Steigerung des Strompreises um 3,4% erhöht sich die Ersparnis im Laufe der Zeit. Die kumulative Ersparnis über 25 Jahre beträgt, unter Berücksichtigung der Strompreissteigerung, ca. 6.492 €. Dieser Wert wird mit Hilfe einer Summenformel für eine geometrische Reihe berechnet.

Kosten für dein Balkonkraftwerk

Anschaffungskosten: 729 €.

Austausch des Wechselrichters nach 12 Jahren: Schätzen wir die Kosten für einen neuen Wechselrichter für diese Anlagengröße auf ca. 250 €.

				
					Gesamtkosten über 25 Jahre = 729 € + 250 € = 979 €
				
			
Wechselrichter beim Balkonkraftwerk
Wechselrichter beim Balkonkraftwerk: Die Lebensdauer liegt im Durchschnitt bei 12 Jahren. Dann ist ein Austausch häufig erforderlich.

Nettoeinsparung über 25 Jahre

				
					6.492 € (Ersparnis durch Eigenverbrauch) - 979 € (Kosten) 
= 5.513 €
				
			

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt?

Unter den gegebenen Voraussetzungen und Annahmen würde sich das Balkonkraftwerk mit einer Nettoeinsparung von etwa 5.513 € über 25 Jahre definitiv lohnen.

Balkonkraftwerk - Lohnt sich das? Infografik

Du fragst dich, ab wann sich ein Balkonkraftwerk lohnt? Für ein 800 Watt-Balkonkraftwerk habe ich dir eine Tabelle erstellt, die die Amortisationsdauer angibt:

JahrAnfangsbetrag (€)Jährliche Ersparnis (€)Kumulierte Ersparnis (€)Restbetrag (€)
1729186,48186,48542,52
2542,52192,92 (3,4% Steigerung)379,40349,60
3349,60199,56578,96150,04
4150,04206,39785,35-56,31

In der Tabelle sieht man ganz gut, dass bereits nach 4 Jahren du die Kosten für das Balkonkraftwerk raus hast. Ab dann hat sich deine Investition also gelohnt.

Förderungen nicht vergessen!

Es ist auch wichtig zu beachten, dass je nach Bundesland und Kommune finanzielle Anreize für die Installation von Solaranlagen gibt, wie etwa Steuervorteile oder Förderprogramme. Dies kann die Anschaffungskosten erheblich reduzieren und die Rentabilität des Systems erhöhen.

Es besteht die Möglichkeit einer EEG-Förderung für diese Netzeinspeisung, wobei der Netzbetreiber sich um die Abnahme und Bilanzierung des eingespeisten Stroms kümmert.

Bitte beachte, dass dies eine vereinfachte Rechnung ist, die viele Faktoren nicht berücksichtigt, wie z.B. mögliche Änderungen der Strompreissteigerung, mögliche Wartungskosten, tatsächliche Sonnenstunden, Zinseffekte (Zeitwert des Geldes) und andere Faktoren.

Wann ist ein Balkonkraftwerk in Deutschland erlaubt?

Grundsätzlich sind Balkonkraftwerke in Deutschland erlaubt. Allerdings musst du als Mieter bzw. Eigentümer die Einhaltung der VDE-Norm für steckerfertige PV-Anlagen sicherstellen. Es gelten folgende Regeln:

600 versus 800 Watt: Welche Systeme sind zulässig?

Die Mehrheit der erhältlichen Balkonkraftwerk-Komplettsets erfüllt die 600W-Anforderung. Ein Hinweis: In Online-Läden, die Produkte für unterschiedliche EU-Länder führen, könnten auch Balkonkraftwerk-Komponenten zu finden sein, die Wechselrichter mit einer Leistung von bis zu 800 Watt besitzen.

Der Grund dafür ist, dass die EU eine Richtlinie mit einer 800-Watt-Grenze beschlossen hat, die jedoch in Deutschland nicht umgesetzt wurde. Die Entscheidung für 600 Watt hierzulande basiert auf Studien des Photovoltaik-Instituts in Berlin. Diese Studien zeigten, dass eine Mini-PV-Anlage mit einem Wechselrichter bis zu 600 Watt sicher funktioniert, ohne Anpassungen am Leitungsschutz vorzunehmen.

Bei der Installation einer leistungsstärkeren PV ist die Expertise und Unterstützung eines Elektrofachmanns bei der Registrierung und Einrichtung erforderlich. 

Felix Daumen hoch

Empfehlung

Für diejenigen, die bereits einen Blick auf die zukünftige 800-Watt-Norm werfen möchten, gibt es Systeme mit upgrade-fähigen Wechselrichtern wie den TSUN MS600 Wifi oder den Hoymiles HM800 mit DTU WLite. Es wäre ratsam, Solarpanels mit hoher Leistung zu wählen, um in der Praxis die 800 Watt auch wirklich nutzen zu könne

Ist beim Balkonkraftwerk eine Zustimmung des Vermieters erforderlich?

  • Für Hausbesitzer: Die Installation eines Balkonkraftwerks ist in der Regel unproblematisch.
  • Für Mieter: Eine Zustimmung des Vermieters ist notwendig, insbesondere wenn das Kraftwerk an der Hauswand, dem Dach oder der Balkonbrüstung angebracht werden soll. Der Mietvertrag kann dazu nähere Informationen enthalten. Ein Urteil des Amtsgerichts Stuttgart vom 30. März 2021 besagt, dass Mieter prinzipiell einen Anspruch auf die Installation einer kleinen Solaranlage haben.
  • Für Eigentumswohnungen: Die Fassade gehört zum Gemeinschaftseigentum. Die Eigentümergemeinschaft muss zustimmen, da das Balkonkraftwerk das äußere Erscheinungsbild beeinflussen kann. Seit Dezember 2020 reicht eine einfache Mehrheit bei Eigentümerversammlungen für Zustimmungen zu baulichen Veränderungen. Trotz der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft gibt es Möglichkeiten, ein Balkonkraftwerk ohne feste Verbindung zum Gebäude oder Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes zu installieren.
  • Nach der Installation: Die Solaranlage muss beim Verteilnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Ein Wechsel des Stromzählers kann notwendig sein, besonders wenn der aktuelle Zähler analog und ohne Rücklaufsperre ist.

Was sind die Voraussetzungen für Balkonkraftwerke?

Neben einer Zustimmung des Vermieters gibt es noch einige Voraussetzungen, die du vor der Installation eines Balkonkraftwerks beachten solltest.

600 bzw. 800 Watt Leistungsgrenze

In vielen Ländern gibt es eine Grenze für die maximale Leistung eines Balkonkraftwerks, die eingespeist werden darf. In Deutschland beispielsweise sind es lange Zeit 600 Watt, aber es gibt Diskussionen über eine Erhöhung auf 800 Watt.

Stromzähler

Es sollte überprüft werden, ob der aktuelle Stromzähler für die Einspeisung geeignet ist. Einige ältere analoge Zähler können rückwärts laufen, wenn Strom eingespeist wird, was nicht erlaubt ist.

Optimale Ausrichtung

Für maximale Effizienz sollte das Balkonkraftwerk optimal zur Sonne ausgerichtet sein, vorzugsweise in südlicher Richtung (in der nördlichen Hemisphäre) und ohne Verschattung. Aber auch Ost- und Westausrichtungen können sinnvoll sein.

Hier kann man beispielsweise Online-Tools zur Sonnenstandsanalyse nutzen, um den optimalen Standort und die Ausrichtung zu bestimmen. Empfehlenswert ist auch die App PV-Calculator für Android-Smartphones.

Rückbau bedenken

Balkonkraftwerke sollten so installiert werden, dass sie leicht rückbaubar sind und die Mietsache nicht verschlechtern.

Anmeldung beim Netzbetreiber

Balkonanlagen müssen beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Hier geht es zum Marktstammdatenregister

Installation eines Balkonkraftwerks: So läuft es ab

Die Installation eines Balkonkraftwerks (auch Balkon-Solaranlage oder Plug-In-PV-System genannt) ist im Vergleich zu größeren Solaranlagen relativ einfach. Hier ist ein grundlegender Ablauf:

1

Planung und Auswahl

  • Entscheide dich für die Größe der Anlage und den geeigneten Standort, wobei ein Südbalkon in Deutschland optimal ist.
  • Wähle geeignete PV-Module und einen passenden Wechselrichter für dein Balkonkraftwerk.

2

Genehmigung und Anmeldung

  • Vor der Inbetriebnahme musst du die Anlage bei deinem Netzbetreiber anmelden.
  • Überprüfe die geltenden Vorschriften in deiner Region und bei deinem Stromnetzbetreiber.

3

Installation

  • Montiere die Solarpaneele auf deinem Balkon, entweder auf dem Boden, an der Wand oder auf einer Halterung.
  • Schließe die PV-Module an dem Wechselrichter an. Dieser wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um.
  • Verbinde den Wechselrichter mit der Steckdose über ein normales Stromkabel.

4

Sicherheitsvorkehrungen

  • Achte darauf, dass alle Kabel und Anschlüsse sicher und vor Witterungseinflüssen geschützt sind.
  • Verwende ggf. einen speziellen Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz), um sicherzustellen, dass die Anlage bei einem Netz-Ausfall nicht weiter Strom ins Netz einspeist.

5

Zähleraustausch

  • In einigen Fällen muss der bestehende Stromzähler gegen einen Zweirichtungszähler ausgetauscht werden, der sowohl den Bezugsstrom als auch den eingespeisten Strom messen kann.
  • Kläre dies mit deinem Stromnetzbetreiber.

6

Registrierung

  • Nach der Inbetriebnahme musst deine Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren.

7

Inbetriebnahme und Überwachung

  • Schalte die Anlage ein und überprüfe, ob alles korrekt funktioniert.
  • Überwache die Leistung und den Energieertrag regelmäßig, um sicherzustellen, dass die Anlage effizient arbeitet.

8

Wartung

  • Ein Balkonkraftwerk benötigt im Allgemeinen wenig Wartung. Reinige die Module jedoch regelmäßig von Schmutz und Staub, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.

Fazit: Solll ich ein Balkonkraftwerk kaufen?

Die Wichtigkeit von erneuerbaren Energien in unserer Gesellschaft wächst stetig, und gerade in städtischen Gebieten, in denen der Platz oft begrenzt ist, sind Balkonkraftwerke eine attraktive Option.

Ein Balkonkraftwerk, oder auch Mini-Solaranlage, bietet zahlreiche Vorteile: Es lässt sich einfach und kostengünstig installieren, trägt zur Reduzierung der Abhängigkeit von herkömmlichen Stromlieferanten bei und spart dabei auch noch CO2-Emissionen ein.

Insbesondere ihre Kosteneffizienz, Unabhängigkeit und Umweltfreundlichkeit heben sie hervor. Die Wirtschaftlichkeit eines solchen Systems kann beeindruckend sein, wie das Beispiel zeigt, mit einer möglichen Nettoeinsparung von rund 5.513 € über 25 Jahre.

Dafür sind allerdings gewisse Vorschriften und Anmeldeprozesse zu beachten. Zudem ist es für Mieter wichtig, die Zustimmung des Vermieters einzuholen und sich über mögliche rechtliche Bestimmungen im Klaren zu sein. Trotz einiger administrativer Hürden und Vorschriften kann die Installation eines Balkonkraftwerks ein wertvoller Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft sein.

Unsere Meinung: Ein Balkonkraftwerk lohnt sich!

Angesichts der einfachen Installation und geringen Investitionskosten kann ich die Installation einer kleinen PV-Anlage nur empfehlen.

An einem Tag ist eine solche Anlage auch für den Heimwerker schnell installiert. Da es nur zwei Module sind, kannst du diese flexibel in deinem Garten, auf dem Dach, Balkon oder der Terrasse aufbauen.

Die Ersparnis ist gewaltig. Durch den Eigenverbrauch kannst du in einem Einfamilienhaus mit 3000 kWh Stromverbrauch pro Monat bei einer aufgeständerten Bauweise mit einer 600 Watt PV-Anlage pro Jahr deine Stromkosten um ca. 375 kWh senken. Du senkst deine Stromkosten um 13 %!

FAQ: Wichtigste Fragen rund um Balkonkraftwerke

  • Für Einpersonenhaushalte mit einem Jahresstromverbrauch von ca. 1.500 kWh kann ein kleineres Balkonkraftwerk von 300 Watt sinnvoll sein.
  • Für Zweipersonenhaushalte mit einem Verbrauch von ca. 2.500 – 3.500 kWh wäre ein Balkonkraftwerk mit 600 Watt geeignet.
  • Für größere Haushalte oder solche mit einem höheren Stromverbrauch (z.B. durch Elektrogeräte, usw.) können größere Anlagen oder sogar die Maximalkapazität von 800 Watt (sofern erlaubt) in Betracht gezogen werden.
  • Bei einem Einfamilienhaus mit E-Auto und Wärmepumpe macht eine große PV-Anlage Sinn (10 kW).

Bei einem 800 Watt Balkonkraftwerk und optimaler Ausrichtung sparst du pro Jahr bei einem Strompreis von 37 Cent pro kWh im ersten Jahr 186,48 €. Beachte eine Strompreiserhöhung von durchschnittlich 3,4% pro Jahr. Die Einsparung erhöht sich mit den Jahren also.

Die tägliche Leistung einer 600-Watt-Solaranlage variiert je nach Wetter und Sonneneinstrahlung. An klaren Tagen kann sie zwischen 2,4 und 4,8 kWh an Strom produzieren.

Nicht alles ist beim Balkonkraftwerk positiv. Gegen ein Balkonkraftwerk sprechen:

  1. Begrenzte Leistung.
  2. Abhängigkeit von Wetter und Sonneneinstrahlung.
  3. Installationsvorschriften und -beschränkungen.
  4. Mögliche Konflikte mit Vermietern oder Nachbarn.
  5. Anfangsinvestitionskosten.
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Geschrieben von Konstantin Matern

Mein erstes Haus habe ich als Heimwerker mit vielen Eigenleistungen zusammen mit meiner Frau, Familie und Freunden gebaut. Seitdem gibt es von mir hier immer wieder Heimwerker-Tipps, DiY-Projekte und Kaufratgeber-Artikel. Aufgrund meiner praktischen Erfahrungen weiß ich genau, worauf Heimwerker und Handwerker achten.

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1 Kommentar zu „Balkonkraftwerk für Solarstrom: Lohnt sich das?“

  1. Ein Balkonkraftwerk kann eine grossartige Möglichkeit sein, erneuerbare Energie zu erzeugen und die Stromrechnung zu senken. Vor allem ist es umweltfreundlich und nachhaltig. Es ist vor allem auch abhängig, wie der Materialfluss der benötigten Teile aussieht. Wenn der Materialfluss der Teile reibungslos ist und die erforderlichen Komponenten leicht beschafft werden können, könnte sich ein Balkonkraftwerk definitiv lohnen.

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