In diesem Blogbeitrag erzähle ich dir, wie ich den Wasserdruck meiner Heizungsanlage kontrolliert und selbstständig nachgefüllt habe. Außerdem erkläre ich dir, was ich getan habe, als der Druck versehentlich zu hoch eingestellt war.
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- In einem Einfamilienhaus muss der Heizungsdruck meist zwischen 1,5 und 2 bar liegen. Sinkt er darunter, muss das Heizungswasser nachgefüllt werden.
- Zwei Absperrhähne müssen geöffnet werden, um Trinkwasser in das Heizungssystem zu drücken.
- Nach dem Auffüllen den Wasserschlauch abnehmen und neuerdings einen Systemtrenner dazwischen nutzen.
Alle wichtigen Infos im Video
Eine Anleitung mit allen wichtigen Details zum Nachfüllen des Heizungswassers, habe ich in folgendem Video erstellt.
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Mehr InformationenWarum ist der Wasserdruck in der Heizung wichtig?
Der Wasserdruck in der Heizungsanlage sorgt dafür, dass das Heizungswasser zirkulieren und die Wärme gleichmäßig im Haus verteilen kann. Ist der Druck zu niedrig, kann die Anlage nicht mehr effizient arbeiten und es kann zu Störungen kommen.
Optimaler Heizungsdruck
Wie hoch der Druck in der Heizungsanlage sein sollte, hängt von der Gebäudehöhe und Installationshöhe der Heizung ab. Ist die Heizung im Keller oder EG installiert und handelt es sich um ein normales Einfamilienhaus, sind 1,5 bis 2 bar optimal.
Wenn bei unserer Vaillant-Wärmepumpe der Heizungsdruck auf unter 0,5 bar fällt, geht die Heizung in den Störungsmodus. Dann läuft die Heizungsanlage also nicht mehr.
Wie oft sollte der Wasserdruck kontrolliert werden?
Laut Bedienungsanleitung meiner Wärmepumpe sollte der Wasserdruck halbjährlich kontrolliert werden. An meiner Anlage befinden sich zwei Manometer. Eines für den Erdkollektor (siehe Beitrag zum Grabenkollektor) und eines für die Heizungsanlage.
So habe ich meine Heizungsanlage nachgefüllt:
Druckprüfung
Zuerst habe ich den aktuellen Druck am Manometer abgelesen. Der Druck lag bei ca. 1,1 Bar, was zu niedrig war.
Vorbereitung des Füllschlauchs
Ich habe den Füllschlauch an den Wasserhahn und die Heizungsanlage angeschlossen. Vor dem Befüllen habe ich den Schlauch entlüftet, indem ich den Wasserhahn geöffnet und Wasser durch den Schlauch fließen ließ.
Wasser nachfüllen
Dann habe ich den Wasserhahn und den Absperrhahn an der Heizungsanlage geöffnet. Ich habe den Füllvorgang beobachtet und den Druck am Manometer im Auge behalten. Sobald der gewünschte Druck von 1,5 Bar erreicht war, habe ich Wasserhahn und Absperrhahn geschlossen.
Schlauch abnehmen
Nach dem Befüllen habe ich den Füllschlauch abgenommen. Dazu musste nur eine Schlauchschelle gelöst werden. Dadurch wird verhindert, dass schmutziges Wasser irgendwie in die Trinkwasserleitung gelangt.
Druckkontrolle
Abschließend habe ich den Druck erneut kontrolliert und sichergestellt, dass er im grünen Bereich liegt. Da die Heizungsmonteure bei mir den roten Zeiger am Manometer falsch eingestellt haben, habe ich das jetzt nachgestellt.
Was kann man tun, wenn der Druck zu hoch ist?
Es kann passieren, dass beim Einstellen der Druck über 2 bar klettert. In diesem Fall kann der Druck am Ausdehnungsgefäß abgelassen werden.
Dazu muss ein Wasserschlauch am Entleerungshahn angeschlossen sein und das Ventil vorsichtig geöffnet werden. Dabei muss wieder der Druck beobachtet und das Ventil geschlossen werden, sobald der gewünschte Druck erreicht ist.
Wichtig zu wissen
Seit einigen Jahren darf das Heizungswasser nicht direkt mit der Trinkwasserleitung verbunden sein. Es könnte sonst verunreinigtes Wasser aus der Heizungsanlage sonst ins Trinkwasser gelangen. Am Wasserhahn muss daher ein Systemtrenner (BA) montiert sein (siehe Link). Bei meiner Heizung wurde dieser noch nicht montiert.
Fazit: Heizungswasser kann man selbst nachfüllen
Das Nachfüllen der Heizungsanlage war mit etwas handwerklichem Geschick selbst zu erledigen. Mit den Tipps und Tricks, die ich im Internet gefunden habe, konnte ich den Wasserdruck meiner Anlage schnell und einfach kontrollieren und selbstständig nachfüllen.
Wichtige Fragen zum Wasser nachfüllen bei der Heizung
Was passiert wenn zu wenig Wasser in der Heizung ist?
Wenn zu wenig Wasser ist, sinkt die Heizleistung, die Pumpe kann beschädigt werden, es kann zu Korrosion im System kommen und im Winter ist sogar ein Frostschaden möglich.
Wie oft muss man bei einer Heizung Wasser nachfüllen?
- Ein bis zwei Mal pro Jahr.
- Regelmäßig den Wasserdruck prüfen.
- Bei starkem Druckabfall Wasser nachfüllen.
Kann der Netzbetreiber ein Balkonkraftwerk erkennen?
Es gibt mehrere Gründe:
- Verdunstung: Wasser verdunstet im Laufe der Zeit, auch aus geschlossenen Systemen. Dies ist normal und sollte nur selten ein Nachfüllen erfordern.
- Leckagen: Undichte Stellen führen zu Wasserverlust. Dies kann an defekten Rohren, Ventilen etc. liegen. Überprüfe deine Anlage regelmäßig auf Leckagen!
- Defektes Ausdehnungsgefäß: Ein defektes Ausdehnungsgefäß kann zu Druckabfall führen, der ein Nachfüllen erfordert. Ein Fachmann kann es austauschen.
- Befüllung der Anlage: Nach einer Neuinstallation oder Reparatur muss die Anlage mit Wasser befüllt werden.
- Fehlerhafte Entlüftung: Luftansammlungen in den Rohren können den Wasserdruck verringern. Entlüfte deine Heizung regelmäßig!
Wie viel Wasser muss in der Heizung sein?
In deiner Heizung sollte immer genug Wasser sein, um den Druck zwischen 1 und 2 bar zu halten. Der Wasserstand im Heizkessel sollte zwischen MIN- und MAX-Markierung liegen.
So checkst du den Wasserstand:
- Wasserdruck: Manometer an der Heizung zeigt den Druck an.
- Wasserstand: Schauglas im Heizkessel zeigt den Stand an.