Du hast ein Elektro- oder Hybridfahrzeug und möchtest es bequem zu Hause oder am Arbeitsplatz aufladen? Eine Wallbox bietet die ideale Lösung. Doch warum lohnt sich die Installation? Von schnellerer Ladeleistung und erhöhter Sicherheit bis hin zu Energieeffizienz und Komfort gibt es gute Gründe, eine Wallbox zu wählen. Entdecke die vielseitigen Vorteile und erfahre, wie steuerliche Anreize und Subventionen deine Entscheidung unterstützen können. Eine Wallbox ist mehr als nur eine Ladestation – sie ist eine Investition in deine Zukunft.
Meine Empfehlungen für Bauherren:
- Unser Bauherren-Handbuch: Checklisten, Musterrechnungen und Planungshilfen für Bauherren
- Werkzeug: Der wohl beste 238-teilige Werkzeugkoffer auf Amazon.
- Eine Wallbox bietet eine höhere Ladeleistung als normale Haushaltssteckdosen, was zu einer schnelleren Ladung des E-Autos führt.
- Wallboxen sind sicherer als normale Haushaltssteckdosen, da sie spezielle Schutzmechanismen haben, um Überhitzung, Überladung und Kurzschluss zu verhindern.
- Mit einer Wallbox kann das Auto zu jeder Zeit bequem zu Hause oder am Arbeitsplatz geladen werden, ohne auf öffentliche Ladestationen angewiesen zu sein.
- Es gibt steuerliche Anreize und Subventionen für die Installation von Wallboxen, die in vielen Ländern genutzt werden können, um die Kosten zu senken und den Wert der Immobilie zu erhöhen.
Vorwort: Warum überhaupt eine Wallbox?
Eine Wallbox ist bekanntlich eine Ladestation, die an der Wand montiert ist und dazu dient, Elektro- oder Hybridautos aufzuladen. Wir haben jetzt seit 2 Jahren und 6 Monaten einen Plugin-Hybrid (Ford Kuga). Den kann man theoretisch auch an einer handelsüblichen Steckdose laden. Warum also haben wir dennoch die Wallbox eingebaut?
Zuhause oder am Arbeitsplatz bietet die Wallbox Vorteile, die auch uns dazu bewogen haben. Nachfolgend findest du eine Auflistung der Vorteile:
Höhere Ladeleistung
Normale Haushaltssteckdosen liefern eine Ladeleistung bis 3,68 kW (230 V x 16 A = 3680 W). Dagegen bietet eine Wallbox eine höhere Ladeleistung von 11 kw oder sogar 22 kw. Eine höhere Ladeleistung bedeutet auch eine schnellere Ladung des E-Autos.
Sicherheit
Wallboxen sind speziell für das Aufladen von Elektroautos entwickelt und gebaut worden, daher sind sie sicherer als normale Haushaltssteckdosen. Sie haben spezielle Schutzmechanismen, die Überhitzung, Überladung und Kurzschluss verhindern. Es gilt hier beispielsweise die DIN VDE 0100-722, so dass die Wallbox mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ausgestattet sein muss. Dabei darf der Bemessungsstrom nicht größer als 30 mA sein. Es gelten auch die Anforderungen an Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge und an Speicher in der Niederspannung: VDE-AR-N 4100.
Energieeffizienz
Mit einer Wallbox kann das Auto in Niedrigstrom-Zeiten aufgeladen werden. So wird das Stromnetz weniger belastet und man spart dazu Geld. Außerdem ermöglicht es Strom aus einer PV-Anlage zu nutzen (Überschussladung). Wenn alles sinnvoll geplant ist, kann man den Großteil des Jahres sogar „kostenlos“ das Fahrzeug laden.
Komfort
Wer eine Wallbox Zuhause oder am Arbeitsplatz hat, kann jederzeit laden. Es muss weder eine öffentliche Ladestation gesucht werden, noch auf ein bereits ladenden Auto gewartet werden. Eine eigene Wallbox ermöglicht laden zu jeder Zeit.
Steuerliche Anreize und Subventionen
In vielen Ländern gibt es Steuererleichterungen, Subventionen/Förderungen oder andere Anreize für die Installation von Wallboxen. Diese konnten wir ebenfalls nutzen (siehe weiter unten im Artikel).
Intelligente Funktionen
Viele Wallboxen haben intelligente Funktionen wie die Fähigkeit, den Ladevorgang zu programmieren, den Stromverbrauch zu überwachen, und sind mit Smartphone-Apps kompatibel. So können wir mit dem go-eCharger den Ladevorgang jederzeit über die App starten, abbrechen oder planen.
Wertsteigerung der Immobilie
Das Vorhandensein einer Wallbox kann den Wert deiner Immobilie erhöhen, besonders in einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf Elektroautos umsteigen. Sowohl für Mieter als auch Eigentümer ist eine Lademöglichkeit interessant.
Ökologischer Fussabdruck
Durch die Verwendung einer Wallbox kannst du die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren, indem du dein Elektroauto mit Strom aus erneuerbaren Quellen auflädst (PV-Strom).
Wie du siehst bietet die Wallbox 8 Vorteile, die uns dazu veranlasst haben eine Lademöglichkeit für ein E-Auto zu installieren. Ein wichtiger Grund ist aber auch die zeitlich begrenzte Fördermöglichkeit für Wallboxen auf die ich im nächsten Abschnitt eingehe.
Wallbox Förderung: Kostenlos die Wallbox erhalten
Bis Oktober 2021 gab es das Förderprogramm KfW 440. Gefördert wurden Kosten einer Wallbox, den Installationsaufwand und das System für das Energie- und Lademanagement. Gezahlt wurde ein pauschaler Zuschuss von 900 € pro Ladepunkt.
Um die Förderung zu erhalten, mussten wir über das KfW-Portal den Zuschuss beantragen. Dort gibt es alle relevanten Formulare und Informationsblätter. Es gab aber einige Voraussetzungen, die es zu erfüllen/beachten gibt.
Voraussetzungen für Förderung der Wallbox nach KfW 440
- Die Ladestation darf eine Normalleistung von 11 kW haben.
- Der Strom muss aus erneuerbaren Energien gewonnen werden (Eko-Stromtarif)
- Die Wallbox muss intelligent steuerbar sein, um bei Stromnetzüberlastungen eingreifen zu können.
- Die Nachweise (Rechnungen) für die Wallbox und die Montagekosten müssen 12 Monate nach Antragsbestätigung eingereicht werden.
- Die Kosten für Wallbox und Installationskosten müssen mindestens 900 € betragen.
- Die Wallbox muss auf der Liste der geförderten Ladestationen gelistet sein. Link zur Liste ist unter "Weiterführende Informationen" unten auf der Seite.
Welche Wallbox-Förderungen gibt es?
Die Wallbox-Förderung nach KfW 440 ist bereits ausgelaufen. Bundesweit gibt es also keine Wallbox-Förderungen (Stand Mai 2023). Dennoch kannst du je nach Bundesland und Kommune finanzielle Unterstützungen erhalten. Einige Stromanbieter bieten je nach Angebot ebenfalls Zuschüsse, wenn du beispielsweise einen Stromliefervertrag abschließt. Nachfolgend habe ich euch einige Zuschuss- und Fördermöglichkeiten herausgesucht:
- Baden-Württemberg: Firmen und Privatpersonen erhalten Fördermittel über die L-Bank. Voraussetzung ist aber der Besitz einer PV-Anlage. Dann gibt es eine Wallbox-Förderung in Höhe von 500 €.
- Nordrhein-Westfalen: Hier gibt es die Förderrichtlinie Progres-NRW. Als Privatperson kannst du bis zu 1.500 € erhalten, wenn du zusätzlich eine PV-Anlage installierst.
- Düsseldorf: Für die Installation einer Wallbox gibt es bis zu 2.000 € und max. 50 % der Gesamtkosten vom Umweltamt.
- Hannover: Für die Installation einer Wallbox gibt es 200 € von enercity.
- München: Die Stadt München zahlt für Anschaffung und Installation 40 % der Nett-Kosten für die Wallbox.
- Stuttgart: Die Stadt Stuttgart fördert vorgelagerte Lade-Infrastruktur und bezahlt bis 50 % der Kosten.
Wie du siehst gibt es immer noch Fördermöglichkeiten und es werden sicherlich in Zukunft weitere regionale oder vielleicht auch bundesweite Wallbox-Förderungen aufgesetzt. Es lohnt sich zu informieren.
Alle Wallbox-Kosten in der Übersicht
Da die Wallbox-Förderung 900 € pro Ladepunkt beträgt, ist es sinnvoll die Kosten im Rahmen zu halten und nur knapp die 900 € zu überschreiten. Das Ziel war also bekannt, um eine möglichst kostenlose Wallbox für das E-Auto zu erhalten.
Konkret bin ich so vorgegangen, dass ich die Liste der förderfähigen Wallboxen durchgegangen bin und geschaut habe, welche Produkte verfügbar waren. Hier kam erschwerend die Corona-Pandemie und die Lieferschwierigkeiten. Außerdem waren genau die förderfähigen Ladestationen teurer als nicht förderfähige Wallboxen.
Ich konnte dann aber doch eine Wallbox finden, die meinen Anforderungen entsprach, kurzfristig lieferbar war und die Preise nicht zu hoch waren. Nachfolgend findest du eine Auflistung meiner Kosten für die Wallbox in der Übersicht:
Art der Kosten | Betrag |
---|---|
go-eCharger HOMEfix 11 kw | 659,95 € |
Montagekosten für Wallbox | 163,98 € |
Kabel-Halterung Wand | 13,90 € |
ABB 3-Phasen | 9,88 € |
Kabelbrücke mit Aderenthülse 265 mm, 10 mm², 6 Stück | 4,78 € |
Verdrahtungsbrücken 10 mm² | 8,85 € |
Elektrokabel NYM-J 5 x 2,5 mm², 10 Meter | 25 € |
Leitungsschutzschalter 10A bis 32A 3-polig B: 16A | 10,95 € |
FI-Schutzschalter 4polig Typ A 40 A 30 mA | 30,90 € |
Gesamtbetrag: | 928,19 € |
Abzgl. Förderung: | – 900 € |
Kosten für Wallbox | 28,19 € |
Insgesamt hat uns die go-eCharger Wallbox also nur 28,19 € gekostet. Ich muss aber hier auch sagen, dass ich einige Vorarbeiten getätigt habe, um die Installationskosten zu senken. Sprecht einfach mit eurem Elektriker, was ihr selbst machen könnt. Hier sind ein paar Ideen für Eigenleistungen bei der Wallbox-Installation:
- Verlegung der Elektrokabel (ohne Anschluss an das Stromnetz)
- Anbringen der Wallbox (Bohrungen, Aufhängen)
- Anbringen von Kabelhalterungen
Wichtig für Eigenleistungen bei der Wallbox-Installation
In jedem Fall solltest du die Eigenleistungen nur ein Absprache mit einem Elektromeister durchführen. Das betrifft vor allem die Auswahl der Elektrokabel (Querschnitte) und Verlegung der Leitungswege. Nur Elektrofachleute sind berechtigt den Anschluss an das Stromnetz durchzuführen. Sie übernehmen die Haftung für einen fachgerechten Einbau.
Fazit zur Wallbox-Förderung und den Vorteilen
Die Kosten für Anschaffung und Installation einer Wallbox können um die 900 € betragen. Mit der richtigen Förderung konnte man die Wallbox kostenlos bekommen. Das war bis 2021 noch möglich. Wichtig was es aber, eine nicht zu teure Wallbox zu wählen und Förderrichtlinien einzuhalten. Heute gibt es immer noch regionale Förderungen, die es ermöglichen die Kosten für die Wallbox niedrig zu halten.
Im nächsten Artikel dieser Artikelserie geht es um die Auswahl und Installation unserer Wallbox, die wir seit fast 2 Jahren haben. Vorweg: Die Installation war einfach. Allerdings hatte diese innerhalb der Gewährleistung einen technischen Defekt und musste ausgetauscht werden. Mehr dazu aber im entsprechenden Artikel zu der go-eCharger Installation in der wir die Erfahrungen beschreiben.
FAQ: Wichtige Fragen rund um Wallbox-Förderung
Die KfW nennt eine Bearbeitungszeit von 8 bis 9 Wochen. Das traf bei uns zu. Im KfW-Zuschussportal konnte man den Bearbeitungsstand der Auszahlung verfolgen.
Ja und Nein. Die bundesweite Förderung der KfW gibt es nicht mehr. Es gibt aber regionale Förderungen für Wallboxen wie in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Außerdem bieten auch einige Stromanbieter und Städte Förderungen, die wir bei uns gelistet haben.
Die Kosten für eine Wallbox liegen je nach Modell und Ausstattung bei 400 bis 1.500 €. Das sind die reinen Anschaffungskosten, die bei größerem Funktionsumfang auch 2.000 € Unterschied ausmachen können. Hinzukommen die Installationskosten für den Elektroinstallateur.
Für die Installation einer Wallbox an das Stromnetz fallen je nach Aufwand 300 bis 2.300 € an. Mit Eigenleistungen lassen sich die Montagekosten reduzieren. Hierfür ist es ratsam sich mit dem Elektroinstallateur zu beraten.