Hausbesitzer, die sich auf der Suche nach einer Möglichkeit befinden, den ihnen zur Verfügung stehenden Platz optimal zu nutzen, beschäftigen sich oft mit den Vorteilen, die ein Dachbodenausbau mit sich bringt.
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Häufig zeigt sich in diesem Zusammenhang, dass ein Dachbodenausbau nicht zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden sein muss. Wer die folgenden Tipps beachtet, stellt sicher, dass alles so reibungslos wie möglich abläuft.
- Ein Dachbodenausbau kann zu einer effizienteren Nutzung des verfügbaren Raums führen, wobei die Kosten stark variieren können, beginnend bei rund 10.000 Euro.
- Vor Beginn des Ausbaus sollten die Standfestigkeit und etwaige Schäden des Dachstuhls von einem Statiker überprüft werden, und der Genehmigungsbedarf sollte geklärt werden.
- Eine ausreichende und hochwertige Dämmung trägt zur Energieeffizienz bei und kann Heizkosten senken, während größere Dachfenster mehr natürliches Licht einlassen.
- Zusätzliche Tipps sind die Vermeidung von Überhitzung im Sommer durch Lüftung und Sonnenschutzmaßnahmen und die Inanspruchnahme von Finanzierungen oder staatlichen Förderungen, um die Kosten des Dachbodenausbaus zu decken.
Im ersten Schritt ist es natürlich wichtig, sich Gedanken über die individuellen Vorstellungen auszumachen. Die Möglichkeiten, einen Dachboden optimal zu nutzen, sind vielseitig und bergen viel Potenzial in sich. Diejenigen, die sich nicht selbst um den Ausbau kümmern möchten, können sich selbstverständlich auch für die Zusammenarbeit mit einem Fachbetrieb entscheiden.
Vorab: Was kostet ein Dachbodenausbau?
Die Kosten für einen Dachbodenausbau variieren stark, abhängig davon, was du mit dem Raum vorhast und in welchem Zustand sich dein Dachboden bereits befindet. Die Kosten, die im Zusammenhang mit Arbeiten beim Dachboden ausbauen anfallen können, starten jedoch immer bei etwa 10.000 Euro.
Im Durchschnitt kannst du jedoch davon ausgehen, dass ein einfacher Dachbodenausbau etwa 1.000 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter kostet. Wenn du einen hochwertigen Ausbau anstrebst, der eine neue Dämmung, Fenster und eine komplette Einrichtung beinhaltet, können die Kosten sogar auf 2.000 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter steigen[1].
Die Grenze nach oben ist weitestgehend offen, und letztendlich von den individuellen Erwartungen der Hausbesitzer abhängig. Manche erwarten mehr, andere weniger vom neugestalteten Wohnraum, wie auch folgende Tabelle mit einer Kostenübersicht für einen Dachausbau zeigt.
Position | Beschreibung | Durchschnittliche Kosten |
---|---|---|
Statiker | Überprüfung der Tragfähigkeit des Dachstuhls | 500 – 1000 € |
Architekt | Erstellung von Bauzeichnungen und Beantragung von Genehmigungen | 1500 – 3500 € |
Dachdecker | Neueindeckung des Daches und Einbau von Dachfenstern | 5000 – 8000 € |
Zimmermann | Umbau des Dachstuhls, Einbau von Trennwänden | 4000 – 7000 |
Elektriker | Verlegung von Elektroleitungen und Installation von Steckdosen und Beleuchtung | 1000 – 2000 € |
Heizungsbauer | Installation von Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung | 2000 – 4000 € |
Trockenbauer | Installation von Gipskartonplatten und Dämmung | 3000 – 5000 € |
Maler | Streichen von Wänden und Decken | 1000 – 1500 € |
Bodenleger | Verlegung von Parkett, Teppich oder anderen Bodenbelägen | 1500 – 2500 € |
Gesamt | 20.500 – 33.500 € |
Mit Eigenleistungen kannst du die Baukosten schnell senken. Bestimmte Arbeiten kannst du als Heimwerker selbst erledigen: Empfehlen würde ich in jedem Fall den Bodenbelag selbst zu legen und die Malerarbeiten durchzuführen. Auch die Trockenbauarbeiten kannst du mit etwas Geschick selbst erledigen.
Tipp Nr. 1: Lass das gesamte Konstrukt überprüfen
Nicht nur bei Altbauten ist es wichtig, den Dachstuhl vor dem Ausbau auf etwaige Schäden, Standfestigkeit und Co. zu überprüfen. Auch im Zusammenhang mit dem Ausbau von Dachstühlen in Neubauten handelt es sich hierbei definitiv um eine gute Idee. Immerhin muss der Dachboden nach dem Ausbau dazu in der Lage sein, ein mehr oder weniger hohes Gewicht zu tragen.
STATIKER-PFLICHT
Nach der Bauordnung der meisten Bundesländer in Deutschland muss bei einem Dachbodenausbau ein Statiker konsultiert werden, um die Tragfähigkeit des Dachstuhls zu prüfen[2]. Der Statiker checkt deinen Dachstuhl auf mögliche Schäden und die Fähigkeit, zusätzliches Gewicht zu tragen. Die Kosten für einen Statiker können zwischen 500 und 2.000 Euro variieren, abhängig von der Komplexität des Projekts[3].
Allein schon aus Gründen der Sicherheit ist es jedoch immer wichtig, die entsprechenden Einschätzungen von einem Experten vornehmen zu lassen. Denn: Ein Dachboden, der gut aussieht, kann dennoch instabil sein.
Zudem sind nicht alle Vorstellungen in jeder Umgebung umsetzbar. Hausbesitzer, die sich selbst einen ersten Eindruck verschaffen möchten, können natürlich Ausschau nach offensichtlichem Handlungsbedarf, wie zum Beispiel Löchern im Dach oder ähnlichem halten.
Tipp Nr. 2: Überprüfe den Genehmigungsbedarf
Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass du in deinem eigenen Zuhause tun und lassen kannst, was du willst. Bei baulichen Veränderungen wie einem Dachgeschossausbau können je nach Gemeinde und Bundesland Genehmigungen erforderlich sein.
Insbesondere, wenn sich die Grundfläche oder das äußere Erscheinungsbild des Hauses durch den Ausbau verändern würde, ist oft eine Baugenehmigung nötig. Daher ist es immer eine gute Idee, sich vorab bei der zuständigen Behörde zu informieren[4].
DAMIT DU NICHTS BEREUST
Im Zweifel ist es immer besser, sich im Vorfeld zu erkundigen, um nicht zu riskieren, dass im Nachhinein alles wieder rückgängig gemacht werden muss.
Tipp Nr. 3: Auf eine ausreichende und hochwertige Dämmung achten
Eine verlässliche Dämmung ist nicht nur im klassischen Wohnbereich, sondern auch auf dem Dachboden viel wert. Sie sorgt dafür, dass die betreffenden Räumlichkeiten dazu in der Lage sind, beispielsweise im Winter, die Wärme zu halten. Auch der Faktor der Energieeffizienz spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Oder anders: Wer in eine moderne Wärmedämmung investiert, kann letztendlich beim Heizen auch Kosten sparen. In dem Zusammenhang auch lesenswert: Fußbodenheizung einstellen und Heizkosten sparen
Gerade bei Dachbodenarbeiten an älteren Gebäuden lohnt es sich, im Allgemeinen auch eine möglichst hohe Energieeffizienz zu berücksichtigen. Hier hilft ebenfalls ein Gespräch mit den Experten weiter. Parallel dazu ist es natürlich sinnvoll, auch im Zusammenhang mit einer verlässlichen Dämmung weiterhin Tipps zum Energiesparen umzusetzen und möglichst alle Familienmitglieder zu sensibilisieren.
RICHTIGE DÄMMUNG SPART
Laut dem Fachbetrieb für Dämmtechnik Henke kann eine moderne Dämmung des Dachbodens deine Heizkosten um bis zu 40% senken[5]. Darüber hinaus trägt eine gute Dämmung dazu bei, dass die Temperatur im ausgebauten Dachboden im Sommer angenehmer ist.
Immerhin kann eine verlässliche Dämmung neben korrektem Lüften auch vor der Entstehung von Schimmel schützen. Wer hier keine Kompromisse eingeht, sorgt dafür, dass Wärmebrücken effektiv vorgebeugt werden kann. Hausbesitzer, die sich selbst um die Dämmung im Bereich ihres Dachbodens kümmern möchten, sollten sich daher zu 100 Prozent sicher sein, dass sie sowohl über das nötige Equipment als auch über das Know-how verfügen, das es braucht, um akribisch zu arbeiten.
Tipp Nr. 4: Setze auf größere Dachfenster
Das Fenster bieten ihren Besitzern einen ganz besonderen Vorteil: Sie sind dazu in der Lage, einen Raum auf angenehme Weise mit natürlichem Licht zu fluten. Wer über die entsprechenden Möglichkeiten verfügt, sollte sich überlegen, möglichst auf große Dachfenster zu setzen. Diese wirken in Kombination mit einer größeren Fläche oft besonders ansprechend und edel.
TAGESLICHT MACHT GLÜCKLICH
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik hat gezeigt, dass Tageslicht einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit hat[6]. Daher solltest du bei der Planung deines Dachgeschossausbaus darauf achten, so viel Tageslicht wie möglich in den Raum zu lassen. Große Dachfenster können nicht nur den Raum aufhellen, sondern auch dazu beitragen, ihn optisch größer wirken zu lassen.
Diejenigen, die die Räumlichkeiten im Bereich des Dachbodens möglichst geräumig erscheinen lassen möchten, können versuchen, die Dachfenster etwas weiter nach unten in Richtung Boden zu ziehen. Letztendlich bestimmt die Größe der transparenten Fläche natürlich auch, wie hell der Raum wirkt.
Zusatztipp: Nutze eine Finanzierung als Basis für den modernen Dachbodenausbau
Wie bereits zu Beginn erwähnt, handelt es sich bei einem Dachbodenausbau um ein Projekt, für das mit Kosten im fünfstelligen Bereich kalkuliert werden sollte. Wer nicht über die entsprechende Summe verfügt, hat oft die Möglichkeit, den Ausbau des entsprechenden Areals zu finanzieren.
Viele Banken und Kreditanbieter erweisen sich mit Hinblick auf derartige Renovierungsarbeiten als sehr flexibel. Hinzu kommt, dass es häufig möglich ist, den Ausbau eines Dachbodens vom Staat fördern zu lassen. Vor allem dann, wenn der Fokus auf eine energetische Sanierung gelegt wird.
Für Hausbesitzer lohnt es sich dementsprechend immer, sich mit unterschiedlichen Angeboten rund um Finanzierungen und Förderungen auseinanderzusetzen und so Kosten zu sparen.
Die KfW-Bankengruppe bietet verschiedene Programme an, die dir bei der Finanzierung von Renovierungs- und Umbauprojekten helfen können. Dazu gehören zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für energetische Sanierungen und den Einbau von effizienten Heizsystemen[7].
Tipp Nr. 5: Vermeide Überhitzung im Sommer
Viele Hausbesitzer wissen, dass ein Dachboden gerade im Sommer schnell aufheizen kann. Im Rahmen eines Dachbodenausbaus lässt sich dieser Problematik jedoch meist gut vorbeugen.
UNGEDÄMMTER DACHBODEN IST HEISS!
Wie das Hans-Gerd Heye vom Info-Blog WDFS (Enbausa) feststellt, kann die Innentemperatur eines ungedämmten Dachbodens an einem heißen Sommertag auf über 70 Grad Celsius steigen[8]. Eine gute Dämmung, effiziente Belüftung und Sonnenschutzmaßnahmen können helfen, diese Temperatur erheblich zu senken.
So ist es zum Beispiel möglich, auf Dachbodenfenster zu setzen, die mit verschiedenen Lüftungsoptionen ausgestattet sind. Diese sollten nach Möglichkeit bereits morgens geöffnet und in den Mittagsstunden wieder geschlossen werden.
EXPERTEN-TIPP
„An dieser Stelle kann ich elektrische Velux-Dachfenster empfehlen. Wir haben ein solches im Badezimmer verbaut. Nach jedem Duschen wird das Fenster elektrisch geöffnet und mit einem Timer versehen (5 bis 15 Minuten). Nach Ablauf des Timers, schließt das Fenster vollautomatisch. Zeitsteuerungen sind ebenfalls realisierbar.“
Konstantin
Hausbauen24.eu (Über uns)
Es gibt zudem auch spezielle Rollos, die sich hervorragend dazu eignen, die Hitze warmer Sommertage abzuhalten. Wer möchte, kann das Belüften seines Dachbodens auch wahlweise mit den Annehmlichkeiten verbinden, die ein modernes Smart Home bietet. Mittlerweile gibt es viele Hersteller, die ihr Angebot in diesem Zusammenhang immer weiter ausgebaut haben. So lassen sich Fenster und Co. oft ganz bequem per App steuern.
Fazit zum Dachbodenausbau
Wer sich als Hausbesitzer auf der Suche nach zusätzlichem Wohnraum befindet, stößt oft vergleichsweise schnell auf den Dachboden und auf das Potenzial, das sich hinter diesem besonderen Areal verbirgt. In der Studie der TU Darmstadt und des Pestel-Instituts unter Beteiligung von Haus&Grund Deutschland wird verdeutlicht, dass mit einem Dachgeschoss auch neuer Wohnraum realisiert werden kann, der bekanntlich knapp ist.
Die Möglichkeiten sind vielseitig, laden letztendlich auch zum Ausmisten ein und schaffen die Basis für mehr Ordnung in den eigenen vier Wänden. Damit mit Hinblick auf das Thema Sicherheit keine Kompromisse eingegangen werden, ist es unerlässlich, das bestehende Konstrukt von einem Fachbetrieb checken zu lassen – nicht nur bei Altbauten.
Wer sich auf der Suche nach Inspirationen rund um dieses spannende Thema befindet, kann sich natürlich auch im Internet umschauen und so die Basis für sein „eigenes Reich“ schaffen. Egal, ob als Homeoffice oder als Areal, auf dem es möglich ist, seinem Hobby nachzugehen: Hausbesitzer können auf verschiedenen Ebenen von dem zusätzlichen Platz profitieren, der mit einem effektiven Dachbodenausbau verbunden ist.
- [1] Durchschnittliche Kosten für Dachbodenausbau, Baupreisdatenbank
- [2] Wann brauche ich eine Baugenehmigung für den Dachausbau?, Construyo
- [3] Kosten für Statiker, ESTATIKA
- [4] Baugenehmigung für den Dachausbau, Energie-Fachberater
- [5] Nachträgliche Dämmung der obersten Geschossdecke, Henke Fachbetrieb
- [6] Bauphysikalisch optimierte Räume, Frauenhofer-Institut für Bauphysik
- [7] Dach sanieren und bis zu 30 % Energie sparen, KFW-Bank
- [8] WDVS: Ein Baustein für den sommerlichen Hitzeschutz, EnBausa