Weil uns die Vorteile des Wäscheabwurfschachts überzeugt haben, haben wir diesen eingebaut. Doch wie geht das? Was muss gemacht werden und worauf sollte man achten? In diesem Artikel erhaltet ihr einige Tipps und eine kurze Anleitung zum Wäscheabwurfschacht einbauen.
- 1. Vorbereitungen während des Rohbaus
- 2. Material für Wäscheabwurf-Einbau besorgen
- 3. Wäscheabwurfschacht einbauen
- 4. Fazit: Wäscheabwurfschacht selber einbauen
- Vorheriger Artikel: Wäscheabwurfschacht: Pro und Kontra Wäscheabwurf im Neubau
- Nächster Artikel: Wäscheabwurf Klappe, Verkleidung vom Wäscheabwurfsystem und Fazit
1. Vorbereitung während des Rohbaus
Wir haben uns also entschieden einen Wäscheabwurfschacht einzubauen. Bereits bei der Bestellung der Filigrandecke haben wir einen Deckenauslass von 40 x 40 cm gelassen, um später durch diesen ein 30er Kunststoff-Rohr zu führen. Das wird dann unserer Wäscheabwurfrohr. Unseren Einwurf wird es vom Flur aus geben.
Das Rohr selbst ist im Schlafzimmer und führt direkt runter in den Hauswirtschaftsraum, wo die Waschmaschine stehen wird. Wir haben dem Architekten also die Maße für Deckenauslass zugesandt und er in die Zeichnungen für den Filigrandeckenlieferanten weitergeleitet.
Insgesamt hat das mit der Aussparung gut geklappt. Allerdings musste ich das Loch doch etwas versetzen, weil wir den Bewegungsmelder (für das Licht) im HWR nicht berücksichtigt haben. Dessen Platzierung war so in der Ecke, dass das Wäscheabwurfrohr sonst beim Betreten des Raumes diesen abgedeckt hätte.
Das Rohr wurde daher etwa um 10 cm versetzt. Wie umständlich es ist 10 cm Decke wegzustemmen und entsprechend Stahl zu flexen könnt ihr euch sicher denken. Bedenkt daher die Platzierung gut! Ihr könnt euch natürlich dafür eine Firma holen, die so einen Lochausschnitt nachjustieren kann.
Sobald verputzt wurde, habe ich mich daran gemacht ein Loch in die Wand zu machen – und zwar genau dort, wo die Einwurftür später sein wird. Weil wir das Rohr generell um 10 cm versetzen wollten, musste natürlich das Loch in der Wand ebenfalls seitlich vergrößert werden. Wundert euch daher nicht über den Ytong-Stein.
2. Material für Wäscheabwurf-Einbau besorgen
Zunächst braucht ihr Material. Wir haben uns eigentlich fast alles bei waescheabwurfanlagen.com bestellt. Besonders gut hat mir die Beratung und Hilfestellung gefallen. Man konnte sie wirklich alles rum um den Wäscheabwurfschacht fragen und hat einige Tipps bekommen. Ihr braucht also folgendes Material:
- Türschurrenrohr
- 2000 mm Längenelement
- KG Muffenstopfen
- Wäscheabwurf Schachtauflager
- Teleskop Wandhalterung
- Dübel (10er oder 12er)
- passende Schrauben mit Sechskant Kopf
- Ratsche oder passender Maulschlüssel
- Holzlatten + OSB-Platte zum Betonieren
- Material zum Mischen von Beton (Zement, Sand oder fertigen „Estrich + Beton“ aus dem Sack)
- Gleitmittel für Kunststoff-Rohre
- Dachpappe besandet
- eventuell PU-Schaum/Montageschaum
Ich habe es dann aber sein lassen (und bin 2019 immer noch froh darüber). Ohne Übung würde man es nicht schaffen das so genau hinzubekommen. Das fertige System war sauber verklebt und gerade. Daher würde ich hier nicht am falschen Ende sparen.
An Werkzeug braucht ihr mindestens:
- Zollstock, Bleistift, Wasserwaage
- Schlagbohrmaschine, Bohrer (je nach Dübel)
- Wäscheabwurf Schachtauflager
- Teleskop Wandhalterung
- Holzkeile + Hammer
3. Wäscheabwurfschacht einbauen
1 Zunächst habe ich um den Kunststoffkasten besandete Dachpappe geklebt (siehe Foto oben), damit der Kasten keinen direkten Kontakt mit Putz/Beton hat. Das ist zwar vom Wäscheabwurf-Hersteller nicht vorgeschrieben, allerdings denke ich, dass ein direkter Kontakt nie gut ist (Schall, mögliche Bewegungen) – schaden kann es zumindest nicht. 2 Nun brauchen wir in der Innenwand einen Durchbruch für das Türschurrenrohr. Hier solltet ihr die für euch optimale Höhe bestimmen. Zeichnet den Durchbruch ein (1 – 2 cm umlaufend Platz lassen) auf das Mauerwerk und schneidet mit einem großen Winkelschleifer ein. Anschließend alles heraus stemmen bis das Loch vorbereitet ist. Hier hätte man natürlich auch bereits beim Mauern den Bereich auslassen können.Nun müssen die beiden Kunststoff-Rohre verbunden werden. Bei Rohren mit 30 cm Durchmesser ist das natürlich nicht ganz so einfach. Wir haben daher ein paar Steine gestapelt und mit einer Dachlatte gehebelt. Die Muffe müsst ihr vorher natürlich gut mit Gleitmittel einschmieren – sonst flutscht da nichts. :-)
Bei mir konnten wir – wie ihr auf dem Foto sehen könnt – nur die eine Seite des Schachtauflagers (3 Schrauben) verschrauben. Ging leider nicht anders, weil wir den Wäscheabwurfschacht verschoben haben. Die andere Seite wurde nach dem Betonieren gebohrt und verschraubt.
Ihr werdet das Loch in der OSB-Platte bestimmt nicht 100% genau schneiden. Füllt die Lücken mit z.B. Glaswolle aus und drückt diese eher etwas zu weit nach oben rein. Ansonsten steht der Beton nachher an eurer Decke hervor und erschwert das Spachteln der Decke nur unnötig. Die OSB-Platte kann man hier ganz gut mit z.B. einem Randdämmstreifen auslegen.
Nach dem Betonieren habe ich auch gleich die Trockenbau-Konstruktion aus verzinktem Stahl-Ständerwerk fertig gemacht. Die Verkleidung habe ich bis zur Dachschrägen hoch gezogen. Bei einer Ablagefläche über dem Schacht würde sich sonst nur unnötig Staub sammeln.
Vor dem Estrich habe ich (hier nicht zu sehen) noch im Fußbereich für einen sauberen Estrich-Abschluss zwei Lagen etwa 30 cm hoch Gipskartonplatten dran geschraubt.
4. Fazit: Wäscheabwurfschacht selber einbauen
Der Einbau des Wäscheabwurfschachts ist keine große Sache. Im Neubau kann man bereits in der Decke beim Betonieren Löcher lassen, um später ein Schachtlängenelement durch zu schieben. Hätten wir die Position nicht um einige Zentimeter verschieben müssen, wäre der Schacht in 2 Stunden eingebaut gewesen.
Gedauert hat die Stemmerei des Rohbetons und die Schlitzerei der Wand. Insgesamt ist die Arbeit schnell und leicht gemacht – als Eigenleistung würde ich den Einbau des Wäscheabwurfschachts daher empfehlen.
- Sichtschutz für Terrasse: Senkrechtmarkise, Hecke, Gabione oder Rankgitter – Was ist besser? - 28. April 2022
- LED-Wandlampe: Ideen, Tipps und Montagehöhe für Wandleuchten - 15. April 2022
- Baustaub entfernen: 14 Tipps für weniger Staub auf Wänden und Boden - 25. Februar 2022