Wir haben unsere große Bauherren-Umfrage ausgewertet. Über 300 Bauherren und Bauherrinnen haben wir 10 Fragen gestellt. Die daraus resultierende Statistik gibt wieder wie in Deutschland 2018 gebaut wird. Wo bringen Bauherren/innen Eigenleistungen ein? Wie viel wird wofür ausgegeben? Welche Heizungen werden verwendet? Unsere Infografik am Ende des Beitrags darf gerne geteilt und verwendet werden.
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Die 10 Fragen der Bauherren-Umfrage
Bevor wir die Umfrage erstellt haben, machten wir uns Gedanken was unsere Leser und andere Bauherren interessieren würde. Herausgekommen sind die unserer Meinung nach 10 wichtigsten Fragen rund um den Hausbau:
- Wie wurde das Haus gebaut?
- Wie groß war das Baugrundstück?
- Wie groß ist die Wohnfläche im Haus?
- Welche Heizung wird verwendet?
- Wie lange hat der Hausbau bis zum Einzug gedauert?
- Bei welchen Gewerken wurden Eigenleistungen eingebracht?
- Ist der Hausbau teurer geworden als geplant?
- Welche Gewerke haben das geplante Budget überschritten?
- Wie hoch waren die Kosten für Haus und Grundstück?
- Würdest du erneut bauen?
Es muss kein Bauträger oder Fertighaus sein
Für uns überraschend ist, dass nur 27 Prozent aller Umfrageteilnehmer/innen ein Fertighaus, in Baugemeinschaft oder mit einem Bauträger gebaut haben. Deutlich mehr Leser haben ein Architektenhaus (33 Prozent) oder selbst bzw. eigenhändig (40 Prozent) gebaut. Das mag zwar daran liegen, dass viele unserer Leser Eigenleistungen einbringen und generell eher die „Selbermacher“ sind, zeigt aber auch, dass es nicht unbedingt ein Bauträger oder Fertighaus sein muss.
Den großen Vorteil vom Bauen mit Architekt sehen wir vor allem darin, dass Bauherren viele Spielräume haben und eigene Wünsche sowie Ideen einbringen können. Der Architekt hat dabei eine geschützte Berufsbezeichnung und ist zentraler Ansprechpartner, der das gesamte Bauprojekt zwischen allen Beteiligten koordiniert. Daher ist der Architekt auch oft der Bauleiter. Je nach Architektenvertrag sollten die unterschiedlichen Leistungen schriftlich festgehalten werden.
141 bis 180 m² Wohnfläche reichen der Mehrheit
Im Rahmen der Hausplanung machen sich Bauherren Gedanken über die Wohnfläche. Sie soll groß genug sein, dass man darin seinem Standard entsprechend leben kann. Mit zunehmender Wohnfläche steigen aber auch die Kosten. Daher gilt es abzuwägen wie groß das Haus am Ende sein soll.
Etwas mehr als die Hälfte aller Bauherren/innen (53 Prozent) entscheiden sich für ein Haus mit 141 bis 180 m² Wohnfläche. Das ist auch in etwa die Größe, die benötigt wird, um ein Einfamilienhaus mit zwei bis drei Kinderzimmern (je 15 bis 20 m²) zu planen.
Statistisch passt dazu auch das Ergebnis bei der Frage nach der Größe des Baugrundstücks. Damit ein Haus mit einer Wohnfläche von 141 bis 180 m² gebaut werden kann, muss ein entsprechend großes Grundstück vorhanden sein.
Etwa die Hälfte aller Umfrageteilnehmer (58 Prozent) haben sich ein Baugrundstück mit 451 bis 900 m² Fläche entschieden. Nimmt man eine GRZ (Grundflächenzahl) von 0,3, dann passt das Ergebnis in etwa zur Wohnfläche.
Wärmepumpen im Trend
Erdwärme- oder Luft-Wasserwärmepumpen scheinen Bauherren in 2018 als Heizung zu bevorzugen. So bauten rund mehr als die Hälfte (56 Prozent) mit einer der beiden Arten der Heizung. Aber auch Erdgas-Heizungen (28 Prozent) scheinen nach wie vor beliebt zu sein, was an den günstigen Anschaffungskosten liegen mag.
Grundwasser-Wärmepumpen, Öl oder andere Heizungen wie Pellet-Heizungen und Fernwärme haben keinen großen Stellenwert.
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In einem Jahr zum Eigenheim
In der Bauzeit haben Bauherren und Bauherrinnen oftmals eine doppelte Belastung. Sie müssen den Baukredit bedienen und zusätzlich noch eine Mietwohnung bezahlen. Das zerrt an den finanziellen Mitteln. Oftmals bedienen sich Bauherren an der Baufinanzierung, um die Bauzeit zu überstehen. Erfreulich ist, dass etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) nach 8 bis 13 Monaten eingezogen sind.
Bei vielen Baufinanzierungen gilt eine tilgungsfreie Zeit von einem Jahr. In diesem Zeitraum müssen keine Tilgungszahlungen geleistet werden. Lediglich die Darlehenszinsen müssen an die Bank geleistet werden.
Für Bauherren/innen ist diese Zeit wichtig, weil sie das zur Verfügung stehende Geld für die Miete ihres Wohnraums während der Bauzeit aufwenden können. In unserer Statistik bauen knapp ein Drittel der Bauherren (32 Prozent) länger als 13 Monate und haben nach einem Jahr eine doppelte Belastung.
Mit Eigenleistungen sparen beim Innenausbau
Mit Eigenleistungen können Bauherren Ihr Haus günstiger erstellen. Statistisch gesehen bringen beim Hausbau die meisten Bauherren/innen Eigenleistungen beim Innenausbau ein. Während sich die Rohbauarbeiten – wie das Mauern – „nur“ 35 Prozent zutrauen, bringen bei Trockenbauarbeiten (52 Prozent) und Elektroinstallationen (56 Prozent) Eigenleistungen ein.
Die Hälfte der Bauherren (43 Prozent) trauen sich auch zu die Zimmertüren selbst einzubauen. Am meisten versuchen Bauherren aber bei den Malerarbeiten (75 Prozent) und Bodenbelägen (73 Prozent) zu sparen indem sie Eigenleistungen einbringen.
Finanzplanung ist das A und O
Eine schlechte Finanzplanung kann nicht nur den Hausbau gefährden, sondern hat auch die ein oder andere Ehe scheitern lassen. Es ist daher wichtig die Baufinanzierung einem kompetenten Finanzdienstleister zu überlassen. Unsere Umfrage zeigt, dass nur 7 Prozent der Bauherren weniger ausgegeben haben als geplant.
Das zeigt, dass mehr ausgegeben wird als geplant. Fast die Hälfte der Bauherren/innen (41 Prozent) bauen teurer als geplant. Etwa 45 Prozent haben richtig kalkuliert und ihre Baukostenplanung eingehalten.
Die folgenden Gewerke haben dabei besonders häufig das geplante Budget überschritten:
Heizungsarbeiten
Einfamilienhaus kostet 250.000 bis 750.000 Euro
Wie teuer ist ein Einfamilienhaus in 2018? Die Kosten schwanken je nach Ausstattung stark. Doch eine große Mehrheit aller Bauherren/innen (83 Prozent) geben zwischen 250.000 und 750.000 Euro für einen Neubau aus. Luxus-Häuser bauen nur etwa 6 Prozent. Schnäppchenhäuser mit einem Budget von bis zu 250.000 Euro leisten sich etwa 11 Prozent.
Wer einmal baut, würde wieder bauen
Wie oft wird der Hausbau zum Horror-Projekt? Nicht so oft! Bei unserer Abstimmung würden die Hälfte der Bauherren (50 Prozent) genau so wieder bauen. Da aber nicht immer alles so perfekt abläuft, würden knapp die andere Hälfte (48 Prozent) zwar auch wieder bauen, allerdings einiges anderes machen.
Nimmt man die beiden Teilnehmer zusammen, so bereuen also 98 Prozent der Umfrageteilnehmer den Hausbau nicht. Nur 2 Prozent würden keinen Neubau mehr wählen. Daher kann man sagen: „Wer einmal baut, würde wieder bauen!“.
Infografik: Alle Ergebnisse in einer Grafik
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Infografik "300 Bauherren über ihren Hausbau" von www.hausbauen24.eu
An dieser Stelle möchten wir gerne darauf hinweisen, dass wir die Bauherren-Umfrage fortführen und die Statistik am 16.10.2018 zurückgesetzt haben. Jeder kann gerne erneut daran teilnehmen, damit wir auch in 2019 wieder schauen können, wie gebaut wird.